Portrait Charlotte Kliemann

„Nenn ich dich Aufgang oder Untergang“

Martin, Sohn einer Romni, verliebt sich nach einer gescheiterten Ehe in Claudia, doch auch diese Verbindung droht an dem fortwirkenden Trauma der Verfolgung zu zerbrechen, der seine Familie während des Dritten Reiches ausgesetzt war.

Charlotte Kliemann – Kandidatin Ruth liest

Manchmal ist das Ziel nur über Umwege zu erreichen: Über ein erst ersehntes, dann ungeliebtes Medizinstudium findet sie zur Literaturwissenschaft und Philosophie. Bald kommt der Wunsch auf, Texte nicht nur zu zerlegen, sondern aufzubauen und schreibend etwas vom Leben einzufangen, in Kurzgeschichten und bislang zwei Romanen. Charlotte Kliemann, aufgewachsen in Essen, lebt zurzeit in Lübeck und arbeitet als selbstständige Lektorin. Sie ist auch im Lübecker Autorenkreis e.V. und im Verband der Schriftsteller
in Schleswig-Holstein e.V. anzutreffen.

Hier gehts zum Beitrag auf Ruth liest.


Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?

Ich rechne immer erst mit einer Absage, weil ich mir einbilde, dann eine mögliche Enttäuschung besser wegzustecken. Gleichzeitig hoffe ich natürlich, dass mein Manuskript wahrgenommen wird und ich etwas erreiche. Diese Hoffnung ist ja die treibende Kraft, sich überhaupt zu bewerben. Als Ruth Justen dann mein gesamtes Manuskript anforderte, gab es einen gewaltigen Hoffnungsschub, dass es mit der Nominierung klappen könnte.

Warum hast Du Dich gerade bei Ruth liest beworben?

Ich hatte mir auf der Blogbuster-Webseite die einzelnen Blogs genau angesehen, und der Auftritt von Ruth liest hatte mich gleich angesprochen. Da war etwas Lockeres und Sympathisches in der Art, sich vorzustellen, das mir gefallen hat.
Aber es war nicht nur eine Bauchentscheidung, denn glücklicherweise fand sich auch eine inhaltliche Übereinstimmung: die Bevorzugung von Gegenwartsliteratur mit historischem Bezug, eine Umschreibung, die recht gut auf mein Manuskript zutrifft. Ich habe mich dann durch ihren Blog gelesen und hatte meinen Spaß an den informativen und leichtfüßig formulierten Besprechungen, sodass die Entscheidung nicht schwerfiel.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Als Erstes hat mich die Möglichkeit gereizt, sich mit einem Literaturblog einen sozusagen persönlichen Kritiker auswählen zu können. Außerdem hat mich das durch und durch transparente Verfahren überzeugt. Das Manuskript verschwindet nicht irgendwo im Ungewissen, sondern jeder Schritt wird kommuniziert und ist nachvollziehbar. Selbst bei einer Absage kann man profitieren, weil man aus den veröffentlichten Leseproben der Nominierten ersehen kann, wo es beim eigenen Manuskript noch hapert. Und dann war natürlich die hochkarätig besetzte Jury ein Anreiz, es mit einer Bewerbung zu versuchen.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Fürs Erste bin sehr glücklich darüber, dass eine Fachjury sich mit meinem Manuskript beschäftigen wird. Ich vertraue dem Urteil der Jury, und trotz meiner Neigung, meine Chancen eher vorsichtig einzuschätzen, hoffe ich natürlich auf ein positives Ergebnis.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Ungefähr drei Jahre lang habe ich an dem Manuskript gearbeitet. Viel Zeit habe ich auf die Recherche verwendet. Wenn es um reale Schauplätze geht, kann ich nicht schreiben, bevor ich nicht jedes Detail der Örtlichkeit kenne. Dasselbe gilt für konkrete Zeiträume, in denen die Handlung spielt, da muss ich über sämtliche Umstände, von den politischen bis zum Wetter, Bescheid wissen, um mich in die Atmosphäre einzufühlen. Wenn man versucht, im Literaturbetrieb Fuß zu fassen, sammelt man in erster Linie Absagen. Diesen Roman habe ich bislang nur einer großen Agentur vorgestellt, vielleicht einer zu großen, denn von dort habe ich nicht einmal eine Absage bekommen.

Was wirst Du zusammen mit Deiner Bloggerin noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Ruth Justen wird mich auf ihrem Blog vorstellen. Das ist schon mal eine tolle Promotion. Auf Facebook werde ich auf mein Manuskript, auf die Nominierung bei diesem Wettbewerb und auf den Blog Ruth liest aufmerksam machen. Alles Weitere wird sich finden.

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