Portrait Kristin Lange

„Die Gefahr des Gelingens“

Der Roman beginnt mit einem Notruf, der nach einem Schienensuizid abgesetzt wurde und zu dem der Polizist Erik gerufen wird. Erik lernt in der Folge Rike, die Schwester des Suizidenten, kennen. Erik und Rike verbringen einen glücklichen Sommer miteinander, doch die Erinnerungen an den gewalttätigen Vater und an Erlebnisse in der Kindheit und Jugend holen Rike immer wieder ein, so dass sie sich von Erik immer mehr distanziert, gleichzeitig jedoch Angst hat, ihn zu verlieren.

Kristin Lange – Kandidatin Travel without moving

Kristin Lange wurde 1966 in Krefeld geboren und beschloss, ein wenig zu bleiben. In einer Grundschule im Ostwestfälischen lernte sie, dass es unsere Fähigkeit zu lesen und zu schreiben ist, die die Welt im Innersten zusammenhält ‒ und dass ein Satz wie der letzte nicht wahr sein muss, bloß, weil ihn jemand hinschreibt. Ein Germanistikstudium brach sie ab, bevor es ihr den Spaß am geschriebenen Wort vollends verderben konnte. Kristin Lange ist Buchhändlerin, lebt mit ihrem Mann bei Kiel und schreibt für den 42er Blog. Einige ihrer Kurzgeschichten erschienen in Anthologien.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Travel without moving.

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?

Ja. Nein. Ich weiß nicht. Ein bisschen. Dann wieder nicht. Aber so sehr gehofft, seit Romy Henze um das Gesamtmanuskript gebeten hat!

Warum hast Du Dich gerade bei „Travel without moving“ beworben?

Die Antwort darauf steht tatsächlich in Romy Henzes Vorstellung für den Blogbuster-Preis. Alle zehn Blogger und Bloggerinnen haben sich ja jeweils zu ihrem Lese-Beuteschema geäußert, und da waren viele Aussagen dabei, die sich für mein Empfinden gut mit meinem Projekt vertragen. Romys Profil habe ich mir durchgelesen und bei jedem einzelnen Satz gedacht: Ja. Ja. Ja. Deswegen und auch wegen der wunderbaren Lektüreauswahl auf „Travel without moving“ stand da am Ende ein einziges großes, dickes, fettes: Passt.  

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Literatur-Blogger sind zum einen höchst erfahrene Leser, zum anderen sind mittlerweile die Blogs unleugbar ein fester und wesentlicher Bestandteil der Literaturszene. Damit sind die Blogger das perfekte Brückenglied zwischen Autor und Agentur oder Verlag. Für mich ist das ein einmaliges Konzept, von dem alle Beteiligten nur profitieren können, und darum stand es für mich außer Frage mitzumachen.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Zehn Prozent.

Obwohl. Das sieht irgendwie mickrig aus. Und wer möchte schon mickrig…Dann vielleicht fifty-fifty? So nach dem Motto: Kann, kann nicht?
Aber dann kann ich auch achtzig schreiben. Achtzig ist cool. Achtzig wirkt selbstbewusst und …
Naja. Vielleicht auch eher dösig als selbstbewusst. Weil: Es sind ja bisher fünf, am Ende dann zehn Leute auf der Longlist, alle mit derselben Hoffnung wie ich. Und wenn von denen jeder eine Achtzig-Prozent-Chance hat, dann wären das, Moment … Puh, knifflig, aber ich meine, das haut hinten und vorne nicht hin.
Also. Nochmal neu. Im Prinzip muss man doch nur hundert durch zehn … Mist. Mist!

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Schon vor Jahren begann der Traum Gestalt anzunehmen, einen Roman ‒ speziell diese Geschichte ‒ zu schreiben. Was sich ja soweit erstmal schön anhört. Das eigentliche Elend fing an, als mir klar wurde, dass ich nicht einfach einen Roman, sondern möglichst einen guten Roman schreiben will! Die Geschichte war lange Zeit eine Hydra. Wenn ich einen Kopf abschlug, sprich: ein Problem löste, poppten sieben neue auf. Aber die Sache war mir wichtig, und irgendwann habe ich mir geschworen, so lange an dem Roman zu schreiben, bis er aussieht wie etwas, was ich selbst gerne lesen würde. Nochmal würde das nicht so lange dauern, denn auf dem Weg dahin habe ich zwangsläufig viel über das Romanschreiben gelernt. Zunächst vor allem, wie es nicht geht, später ein bisschen, wie es eben doch geht. Hey, das passt zu meinem Romanthema, der Liebe! Da lernen wir im Idealfall ja auch dadurch, dass wir lernen, wie sie nicht funktioniert, etwas darüber, wie sie vielleicht doch funktioniert ‒ auch wenn der Satz stilistisch ziemlich verhauen ist.

Was ich unternommen habe? Da stehe ich noch ganz am Anfang, habe mich seit Weihnachten erst bei einer Handvoll Agenturen beworben ‒ ohne Resonanz bisher.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Ich habe auf alles Lust, worauf Romy auch Lust hat. Ein Interview, in dem wir das Projekt auch inhaltlich vorstellen. Worum geht es, was treibt die Menschen in meiner Geschichte an, was beglückt sie, was quält sie? Ein Video, eine kleine Lesung, die Vorab-Veröffentlichung einer Leseprobe, alles geht.

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