Portrait Yannick Dreßen

„Verdichtet“

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Friedrich. Er hat alles, was man sich als Schriftsteller so wünscht: Erfolg, eine großartige Familie, ein Haus in der Toskana und den Deutschen Buchpreis im Regal. Friedrich scheint alles zu gelingen. Doch das ist alles nur eine Welt. Immer wieder wird er aus seiner komfortablen Welt gerissen. Personen tauchen um ihn herum auf, Ärzte und seine Eltern. Sie scheinen wie aus einer anderen Realität zu kommen und wollen Friedrich in ihre Welt holen. Sie erzählen von einem Autounfall, den Friedrich vor Jahren gehabt haben soll. Seine Frau und sein Kind sind tot. Auch ist er angeblich gar kein berühmter Schriftsteller. Vielmehr sei alles abgelehnt worden, das er bisher geschrieben habe. Doch ist dies wirklich die Realität? 

Yannick Dreßen – Kandidat Buch-Haltung

Geboren 1982 in Düsseldorf, lebte Yannick Dreßen lange Zeit in Köln und studierte dort Germanistik, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Romanistik. Mittlerweile wohnt er in Freiburg und arbeitet als DaF/DaZ-Lehrer und Dozent.

Geschrieben hat Yannick Dreßen bereits als Kind. Seit dem Studium faszinieren ihn besonders jene Texte, in denen Form und Sprache miteinander spielen. In den letzten Jahren hat er mehrere Werke in Selbstverlagen veröffentlicht. Zudem führt er unter eigenem Namen seit drei Jahren einen Literaturblog.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Buch-Haltung.

Interview mit dem Longlist-Autoren

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet? 

Rechnen klingt so sehr nach Mathematik und Statistik. Natürlich hofft jeder, der hier mitmacht, dass er auf die Longlist kommt, so auch ich.

Bei welchen Blogs hast Du dich beworben und warum? 

Ich habe die teilnehmenden Blogs am Anfang ziemlich genau angeschaut und überlegt, wen mein Manuskript überzeugen könnte. Bookster HRO kannte ich bereits und finde seinen Blog sehr lesenswert. Deswegen stand ziemlich früh für mich fest, dass ich mich bei ihm bewerben würde, auch wenn sein Manuskriptwunsch nicht so ganz auf mein Projekt zutraf. Dass Buch-Haltung kurz vor Schluss für Lesen macht glücklich eingesprungen war, habe ich viel zu spät gesehen. Marius Müllers Wunsch nach Literatur mit mehreren Ebenen wäre nämlich der perfekte Anreiz gewesen, ihm das Manuskript sofort zuzusenden. Umso schöner, dass es über Umwegen doch noch zu ihm gelangt ist.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Meines Erachtens ist dies ein Wettbewerb, bei dem zwei Seiten gewinnen. Blogger sind leidenschaftliche Büchernarren, im absolut positiven Sinn. Sie alle treibt die Liebe zu Büchern an, die sie meist näher und menschlicher vermitteln als Feuilletons. Blogger werden immer mehr zu einem wichtigen Kanal der Literaturvermittlung, abseits der althergebrachten Kanäle, und dieser Preis bietet ihnen dafür die Bühne, die sie verdienen.

Blogbuster ist aber auch ein einzigartiger Preis für kreative Talente. Literaturwettbewerben ist meist ein Thema vorgegeben oder eine bestimmte Zeichenlänge. Als Gewinn winkt oft Geld. In solcherlei Vorgaben wollte ich mich nie zwängen lassen, sondern stets das zu Papier bringen, was in mir webt. Auch hier bietet der Blogbuster durch den Fokus auf unveröffentlichte Manuskripte beinahe jedweden Themas und jedweder Länge genau diesen Kreativen eine Chance. Und ehrlich gesagt, was wiegt schon der Gewinn von Geld gegen die Veröffentlichung des eigenen Textes in einem renommierten Verlag?

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Ich bin erstmal glücklich darüber, auf der Longlist zu stehen. Und es freut mich natürlich, dass sich nun eine Fachjury mit meinem Text auseinandersetzt. Alles Weitere bleibt abzuwarten.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Das Manuskript hat eine sehr lange Entstehungsgeschichte hinter sich. Schon 2007 habe ich die Erzählung um Friedrich geschrieben, allerdings als kurze Novelle von 50 Seiten. Nach mehreren Überarbeitungen, von denen ich eine grotesk gestelzte Version auch an wenige Verlage geschickt habe, die natürlich dankend ablehnten, veröffentlichte ich es 2012 im Selbstverlag. Die Geschichte ist aber nie aus meinem Kopf verschwunden und so habe ich es vor zwei Jahren, als ich an einem ganz anderen Manuskript arbeitete, schon mal ins Rennen um den Blogbusterpreis geschickt, obwohl ich selbst bemerkte, dass es meinen sprachlichen Anforderungen längst nicht mehr genügte. Dank des Kaffeehaussitzers, der die Geschichte las und die Idee gut fand, die Umsetzung aber nicht, ließ ich die Finger von meinem damaligen Projekt und arbeitete schließlich die letzten zwei Jahre die Geschichte um Friedrich vollkommen um, sprachlich, formal und inhaltlich.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Ich dachte eigentlich, dass die Texte für sich sprechen sollten, aber schauen wir mal.

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