Portrait Sina Lippmann

„Wofür wir spielten“

Josephine ist Mitte 50 und verdient sich ihren Lebensunterhalt als Pflegekraft. Als sie die Todesanzeige eines ehemaligen Freundes entdeckt, macht sie sich sofort auf zum Friedhof und fällt dort ihren früheren Freunden und Weggefährten in die Arme – ihrer ehemaligen Theatergruppe, den „Antigonisten“. Wir blicken mit Josephine zurück auf eine wilde Zeit vor der Wende, in der freies Theater kleine Bühnen erobern wollte. Eine Zeit, in der fünf Menschen große Visionen verfolgten, berauschende Erfolge feierten und sich nach dem Mauerfall im ländlichen Brandenburg neu zusammenrafften. Eine Geschichte über die Liebe zum Theater, Freundschaft und das Schicksal des Scheiterns. Und um die große Frage: Wohin geht Freundschaft, wenn die Freunde getrennte Wege gehen?

Sina Lippmann – Kandidatin fuxbooks

Sina Lippmann wurde 1979 in Hameln geboren und studierte Ethnologie (inklusive Aztekisch-Sprachkurs), Anglistik und Kommunikationswissenschaft in Göttingen, Irland und Berlin. Heute arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag. Sie absolvierte ein Fernstudium Prosaschreiben und eine berufsbegleitende Ausbildung zur Theaterpädagogin. Seit ihrer Kindheit schreibt sie Kurzgeschichten, Gedichte, Theaterstücke. „Wofür wir spielten ist ihr erster Roman“, für den sie das Residenz-Stipendium „42 Tage Putlitz“ erhielt.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog fuxbooks.

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?

Rechnen kann man mit so etwas nicht, aber gefreut habe ich mich wahnsinnig. Gerade hatte ich in diesen Corona-Zeiten in der hintersten Ecke eines bodennahen Regals im Tankstellenshop die letzte, verwaiste Packung Toilettenpapier mit dem wundersamen Produktnamen „Katrin“ erspäht, als in dem Moment auch noch die Nachricht mit der Blogbuster-Longlist-Nominierung eintraf. Was für eine Glückssträhne! Wobei die Blogbuster-Freude eindeutig länger trägt.

Warum hast Du Dich gerade bei „fuxbooks“ beworben? 

„Text hat die Fähigkeit, uns alle unvorbereitet zu treffen, zu ertappen, zu amüsieren und zu verärgern.“ Diesen Satz von Anne fand ich so treffend für meine eigenen Erfahrungen mit guten Büchern, die uns im besten Fall berühren – was wiederum für mich der ausschlaggebende Grund für das Schreiben ist. Außerdem sah sie auf dem Foto so toll und fröhlich aus und der Name „fuxbooks“ klang vielversprechend.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen? 

Das unkonventionelle Format, das Zusammenspiel von Autor*innen, Blogger*innen und einer Jury, die Transparenz, das Mitfiebern-Dürfen, die Chance.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Mathe war immer mein Krisen-Fach, Kunst dagegen ganz gut. Also kein Ausrechnen, sondern nur eine vorsichtige Skizze der Freude, sollte es gelingen.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden? 

Vor dem eigentlichen Schreibprozess habe ich sehr viel Zeit in die Recherche gesteckt. 

Mein Roman spielt in der Off-Theater-Szene West-Berlins Ende der 1980er Jahre. Da hockte ich aber in meiner Hamelner Grundschule und versuchte Sachkunde, Scheitern im Sportunterricht und erste Verliebtheit unter einen Hut zu bringen. 

Um ein Bild von der Lebenswelt meines Romans zu bekommen ohne dabei gewesen zu sein, habe ich viele Gespräche mit Menschen geführt, die in dieser Theaterwelt zu Hause waren, eigene Gruppen hatten, die Stimmung in der Stadt miterlebt haben. Außerdem habe ich die Orte besucht, an denen der Roman spielen sollte, Literatur durchforstet, Ausstellungen zum Thema besucht. Den ersten Entwurf habe ich dann dank eines Stipendiums in der Brandenburger Prignitz geschrieben. Alles in allem hat mich „Wofür wir spielten“ ungefähr zwei Jahre beschäftigt.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Da werden Anne und ich nochmal die Köpfe (virtuell) zusammenstecken, lasst euch überraschen.

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