Monat: November 2016

Zwischenstand mit Kopfschuss

Seit dem Startschuss zum Blogbuster-Projekt auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist nun ein ganzer Monat vergangen. Gut 60 Manuskripte (oder mittlerweile sogar mehr) sind bereits eingereicht worden – sprich die 15 teilnehmenden Blogger haben ordentlich zu tun. Von den vier Leseproben, die mich erreichten, konnte mich bislang immerhin eine dazu bewegen, weiterlesen zu wollen. 

„Gründe an leere Häuser zu klopfen“ – so lautet der Arbeitstitel des Romans, den mir Denis Pfabe anvertraute. Wenn ich richtig informiert bin, gehört Denis in diesem Jahr zu den zehn Stipendiaten des Literarischen Colloquiums Berlin, die im Rahmen der Autorenwerkstatt an ihren Texten feilen. Bereits in den sechziger Jahren trafen sich im LCB junge Autoren, Peter Bichsel zum Beispiel, um mit Mentoren wie Günter Grass oder Peter Weiss an ihren Texten zu arbeiten.

Warum aber jetzt Kopfschuss? Ich habe Denis gefragt, wie er auf meinen Blog gekommen ist bzw. warum er mich für sein Manuskript ausgewählt hat…

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Blogbuster, Inzest und der Tod

33 Tage Blogbuster: Was bisher geschah

Ich habe eine ziemlich gute Quote. Bisher wurden mir für den Blogbuster 2017 sieben Leseproben zugeschubst, und von drei Autorinnen habe ich das Gesamtmanuskript angefordert. Das klingt vielleicht nicht viel, aber hej, es ist immerhin fast die Hälfte! Wer sich nun fragt: Blogbuster, what the fuck?, der werfe einen Blick auf die Website, wo erklärt wird, was wir denn da machen und warum. Und wer sich denkt: Manuskript, ja, so eins hab ich auch, der schicke es doch bitte ein!

Schwierig ist für mich, das hab ich schon festgestellt, einfach nur Leser zu bleiben. Ich arbeite ja als Lektorin und Texterin, und der Impuls, Feedback zu geben, in das Manuskript reinzuredigieren, Kommentare dazuzuschreiben, ist übermächtig. Nur ist das bei diesem Projekt nicht meine Aufgabe, und ich halte mich brav zurück. Schließlich muss ich einen Kandidaten finden, dessen Roman so feingeschliffen ist, dass er im besten Fall sogar gewinnen kann. Ein Manuskript, das noch viel Überarbeitung braucht, wird es wohl nicht aufs Siegertreppchen schaffen, wenn wir realistisch bleiben…

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Blogbuster und Hundstage

Beinahe vier Wochen sind seit der offiziellen Pressekonferenz auf der Frankfurter Buchmesse vergangen. Blogbuster läuft, konstant, in etwas mehr als Schrittgeschwindigkeit. Will sagen: da geht noch was. Mehr zum Beispiel. Für alle, die jetzt noch rätseln, was denn „Blogbuster“ sein soll, dem sei geraten, sich auf der Homepage des Projekts umzutun, an dessen Ende hoffentlich eine vielversprechende neue Stimme der deutschen Gegenwartsliteratur steht. Wie ergeht es mir nun also, als Bloggerjurorin in den ersten vier Wochen? Mich haben bislang neun Manuskripte ganz unterschiedlicher Thematik und Qualität erreicht. Ausuferndes, Post-Postmodernes mit unzähligen Versatzstücken aus Philosophie und Popkultur samt Fußnoten, Hyperrealismus, der sich in Beschreibungen jeder noch so kleinen Belanglosigkeit erschöpft, Liebesgeschichten von Verflossenen, Verlorenen und Verschmähten, Digital-Hogwarts 2.0, ein Jugendroman. Es ist eine besondere Erfahrung, plötzlich nicht mehr über die Tauglichkeit eines Textes im Endstadium zu entscheiden, sondern sich beim Lesen auch die Frage zu stellen: was könnte daraus noch werden? Braucht es Feinschliff? Ist es originell? Ist es lesbar außerhalb eines elitären Kreises von Eingeweihten, die die Codes darin entziffern und ironisch zu nehmen wissen? Ich spüre beim Lesen eine Verantwortung, der ich gerecht werden will ohne ungerecht zu sein. Bei Gefallen der Leseprobe, so sagen es die Statuten, können die BloggerInnen von den AutorInnen das gesamte Manuskript anfordern. Einmal habe ich das bislang getan…

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Der Blogbuster-Preis, Elyseo da Silva und ich – ein erster Zwischenstand

Fast einen Monat ist es her, dass der Startschuss beim „Blogbuster“ fiel – und ich habe vor ein paar Tagen eine Bewerbung bekommen, die mir gut gefällt, weswegen ich dachte, dass ich mal davon erzählen könnte. Zunächst gefällt mir der Name des Autors, ich denke, man könnte für schöne Autorennamen eine eigene Preiskategorie einführen: Elyseo da Silva. Wie kann man denn nur so einen Namen haben? Und vor allem: Warum habe ich eigentlich nicht so einen Namen? Geschrieben hat er jedenfalls ein Buch, das „Mosaik der verlorenen Zeit“ heißt und das er als „kaleidoskopischen Roman“ bezeichnet. Soweit ich das nach dem Lesen des Exposés und der Leseprobe beurteilen kann, trifft das auch zu: Es ist irgendwie ein historischer Roman über den Bürgerkrieg in Guatemala, ein Aussteigerroman, ein Roman über Verluste – irgendwie alles auf einmal. Es scheint ein komplex aufgebauter Roman zu sein und ich mag sowas. Und: Es ist, so war mein Eindruck in der Leseprobe, ein Roman mit politischem Unterton. Das gefällt mir alles sehr gut…

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Presseinfo: Experiment Blogbuster erfolgreich gestartet

Blogger als Literaturagenten für Klett-Cotta

Über Literaturblogger und ihre wachsende Bedeutung ist bereits viel geschrieben worden. Jetzt wollen 15 ausgewählte Blogger zeigen, dass sie nicht nur Literatur vermitteln, sondern auch entdecken können. ‚Blogbuster – Preis der Literaturblogger’, heißt das Experiment, das Nachwuchs-Autoren die Chance bietet, einen Verlagsvertrag bei Klett-Cotta zu gewinnen. Auf der Frankfurter Buchmesse ist der Startschuss für den Wettbewerb gefallen, mittlerweile sind bereits über 60 Bewerbungen eingegangen. Bis zum 31.12.2016 können sich Autoren noch mit einem unveröffentlichten Romanmanuskript bei den teilnehmenden Blogs bewerben. Aus einer von den Bloggern bestimmten Longlist wählt eine Fachjury unter dem Vorsitz des ARD-Literaturkritikers Denis Scheck den Gewinnertitel aus, der von Tropen/Klett-Cotta bereits zur nächsten Frankfurter Buchmesse veröffentlicht wird.

Für den Verlag ein Wagnis
„Natürlich ist es für uns ein Wagnis, die Entscheidung über einen neuen Titel komplett in fremde Hände zu legen“, sagt Klett-Cotta-Verleger Tom Kraushaar, der zusammen mit Denis Scheck, der Literaturagentin Elisabeth Ruge, Lars Birken-Bertsch von der Frankfurter Buchmesse und dem Literaturblogger Tobias Nazemi in der Fachjury sitzt. „Aber warum sollte es Menschen mit einem unbestechlichen Urteil für literarische Qualität nicht auch unter Bloggern geben?“, meint Denis Scheck und fügt hinzu, dass man sich heutzutage schon blind, taub und dumm stellen müsse, um Blogs nicht als relevante Größe im Literaturbetrieb wahrzunehmen. Ebenso hochkarätig besetzt wie die Fachjury ist auch die Bloggerjury. Insgesamt 15 der erfolgreichsten und bekanntesten Literaturblogs aus Deutschland und Österreich nehmen teil und lesen sich bereits eifrig durch die Manuskripte.

Gesucht werden bisher unveröffentlichte Romanmanuskripte mit anspruchsvoller, moderner Gegenwartsliteratur, die ins Tropen-Programm von Klett-Cotta passen. Genre-Literatur, beispielsweise Fantasy oder Krimi, ist nicht zugelassen. Mitmachen können auch Selfpublisher und Autoren mit einem bestehenden Agenturvertrag. Einsendeschluss für Manuskripte ist der 31.12.2016. Am 04.Mai 2017 wird der Gewinner bei einer öffentlichen Preisverleihung im Literaturhaus Hamburg bekanntgegeben. Weitere Infos: www.blogbuster-preis.de

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