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Longlistbeitrag Nr. 1: „Air“ von Lukas Vering

„Air“ von Lukas Vering bekäme ein Foto von Katharina Herrmann (Kulturgeschwätz)…

… wenn ich Heidi Klum wäre. Abseits der Albernheiten:

Mitte der Achtziger prägte der Soziologe Ulrich Beck den Begriff der „Risikogesellschaft“ für die Gesellschaft, in der wir leben, und die sich durch drei Dinge auszeichnet: 1. Das Verhältnis der Industriegesellschaft zu den Ressourcen, die sie verbraucht; 2. Das Verhältnis der Gesellschaft zu den von ihr erzeugten Gefahren, die die Grundannahmen der bisherigen Gesellschaftsordnung erschüttern; 3. Den Prozess der Individualisierung, da alle kollektiven Sinnquellen erschöpft sind. Unsere Gesellschaft lebt mit Risiken bzw. erzeugt diese überhaupt erst, da die Ressourcen, die wir verbrauchen, endlich sind; da wir selbst Gefahren hervorrufen, die wir eigentlich nicht erzeugen wollen – Beispiele sind die Reaktorunfälle, die die Folge der auf den ersten Blick „sauberen“ Atomenergie sind, oder multiresistente Keime, wenn man inflationär mit Antibiotika um sich schmeißt; und da den Menschen das, was ihrem Leben Sinn gibt, in der Folge von der Herauslösung aus traditionellen Sozialformen, durch die „Entzauberung“ der Welt im Zuge der radikalen Zurückgeworfenheit auf sich selbst als Individuum abhanden gekommen ist. Die Risiken, mit denen wir heute leben, sind in erster Linie durch den Menschen selbst hervorgerufene Risiken, und eben nicht mehr dominant durch die Natur hervorgerufene Risiken. (Ich hoffe, es kommen nicht gleich lauter Soziologen und schimpfen mich, weil ich alles verkürze und schief darstelle.)

Eine Gesellschaft, die genau das (scheinbar) überwunden hat, stellt Lukas Vering in „Air“ vor…

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Ein vorweihnachtlicher zweiter Blogbuster-Zwischenstand

Vor ungefähr einem Monat habe ich zuletzt über das geschrieben, was sich bei mir so in Sachen „Blogbuster“ getan hat, damals habe ich über „Mosaik der verlorenen Zeit“ von Elyseo da Silva berichtet. Ich bin gerade dabei, den Roman zu lesen, mit einiger Verzögerung, da zwischendurch mein eBookreader den Geist aufgegeben hatte. Aber jetzt lese ich wieder.

Das war es aber nicht schon, denn im letzten Monat haben mich noch ein paar Bewerbungen erreicht, und von einigen möchte ich kurz berichten:

Ich habe beispielsweise „Der Säulenversteher“ von Franco Rest zugesandt bekommen. In diesem Buch geht es um einen Mann, der während eines Rom-Urlaubs zu dem geheimen Treffen von Säulenfiguren und Säulenheiligen eingeladen wird, von denen ihm allerhand über die Geschichte dieser Figuren und der Welt erzählt wird. Das ist alles sehr aufwändig recherchiert und man kann beim Lesen sicherlich viel lernen, Rest hat sich hier auch allerhand Gedanken gemacht, zum Beispiel dazu, warum die Statuen immer im Konjunktiv und von sich selbst in der dritten Person sprechen – ich erkenne das an, habe das Buch aber abgelehnt, weil ich glaube, dass das in einem größeren Verlag nicht funktionieren würde. Auch ich fand das Lesen ein bisschen mühsam, und ich glaube, ich bin was „unkonventionelle sprachliche Gestaltung“ angeht relativ dickhäutig, also glaube ich nicht, dass der Roman für einen größeren Verlag funktionieren würde. Dennoch: Die Idee ist ja interessant, man lernt viel, und wer sich für das Buch interessiert: Es ist per selfpublishing erschienen und kann also gekauft und gelesen werden: http://www.blurb.de/b/7273679-der-s-ulenversteher

Davon abgesehen habe ich vor allem Sci-Fi-Romane bekommen, und das ist ja ein Genre, mit dem ich mich nicht so auskenne, dennoch habe ich hier einige Manuskripte angefordert…

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Der Blogbuster-Preis, Elyseo da Silva und ich – ein erster Zwischenstand

Fast einen Monat ist es her, dass der Startschuss beim „Blogbuster“ fiel – und ich habe vor ein paar Tagen eine Bewerbung bekommen, die mir gut gefällt, weswegen ich dachte, dass ich mal davon erzählen könnte. Zunächst gefällt mir der Name des Autors, ich denke, man könnte für schöne Autorennamen eine eigene Preiskategorie einführen: Elyseo da Silva. Wie kann man denn nur so einen Namen haben? Und vor allem: Warum habe ich eigentlich nicht so einen Namen? Geschrieben hat er jedenfalls ein Buch, das „Mosaik der verlorenen Zeit“ heißt und das er als „kaleidoskopischen Roman“ bezeichnet. Soweit ich das nach dem Lesen des Exposés und der Leseprobe beurteilen kann, trifft das auch zu: Es ist irgendwie ein historischer Roman über den Bürgerkrieg in Guatemala, ein Aussteigerroman, ein Roman über Verluste – irgendwie alles auf einmal. Es scheint ein komplex aufgebauter Roman zu sein und ich mag sowas. Und: Es ist, so war mein Eindruck in der Leseprobe, ein Roman mit politischem Unterton. Das gefällt mir alles sehr gut…

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