Kategorie: Portrait

Portrait Ela Meyer

„Es war schon immer ziemlich kalt“

Wie geht es, befreundet zu sein, wenn man sich in vollkommen gegensätzliche Richtungen entwickelt? Kann diese Weiterentwicklung überhaupt funktionieren, wenn man von den Freund*innen zu abhängig ist? Soll, kann man noch solidarisch sein, wenn man die Entscheidungen des anderen für falsch hält? Wann ist gemeinsame Vergangenheit nur noch Ballast? Muss eine Freundschaft aus Kindheitstagen überhaupt überleben – oder ist es irgendwann an der Zeit, loszulassen?

Zu einem Soundtrack zwischen Django Reinhardt und Team Dresch beschreibt „Es war schon immer ziemlich kalt“ drei Menschenweg am Scheideweg, nicht nur wortwörtlich on the road, sondern auch in ihrem Leben. In einer gelungenen Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart mit einem Blick in die Zukunft hat der Roman eine zarte Melancholie und Leichtigkeit zugleich.

Ela Meyer – Kandidatin novellieren

Ela Meyer, 1973 in Oldenburg geboren, wuchs in Friesland auf. Sie hat mehrere Semester Politikwissenschaften, Kunstgeschichte und Gender Studies studiert, in zwei Bands gespielt und ist heute im therapeutischen Bereich tätig.                           

Vor dreizehn Jahren ist sie von Hamburg in die Nähe von Barcelona gezogen, hat Kurzgeschichten in diversen Literaturzeitschriften veröffentlicht und ist Mitbegründerin des Literatur-Zine Schredder.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog novellieren.

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?  

Schwierig, mit so etwas rechnen, das hängt ja von vielen Faktoren ab. Je nach Tagesverfassung habe ich mir mal mehr und mal weniger Hoffnungen gemacht. 

Warum hast Du Dich gerade bei „novellieren“ beworben? 

Ich habe Isabella im Goethe-Institut in Barcelona kennengelernt, wo sie  auf einer Veranstaltung über deutschsprachige Literatur gesprochen und verschiedene Romane vorgestellt hat. Die Art, wie sie über die einzelnen Werke geredet hat, ihre Begeisterung und der Respekt der Arbeit der Autor*innen gegenüber haben mich überzeugt, genau wie ihre fundierte Kritik und ihr Humor und die Auswahl der Bücher, sowohl bei der Veranstaltung, als auch auf ihrem Blog. 

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen? 

Das offene Konzept, z.B. gibt es weder eine Altersbegrenzung noch Themenvorgaben. Mir gefällt, dass alle Longlistkandidat*innen sich vorstellen und ihre Leseproben veröffentlicht werden, dadurch erhält der Wettbewerb einen persönlichen Rahmen und Transparenz. 

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen? 

Erstmal freue ich mich darüber, dass mein Manuskript es auf die Longlist geschafft hat und bin gespannt, wie es weitergeht. Meine eigenen Chancen? Nicht schlechter oder besser, als die der anderen. Ich habe die bisher eingereichten Leseproben gelesen und fühle mich in guter Gesellschaft.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden? 

Die Charaktere begleiten mich schon seit einigen Jahren, in der ersten Fassung waren sie allerdings zehn Jahre jünger, also in der Pubertät. Nachdem mir klar geworden ist, dass mich mehr interessiert, wie ihre Freundschaft sich im Erwachsenenalter entwickelt, hat es ziemlich genau ein Jahr gedauert, bis das Manuskript fertig war. Meine Protagonisten schon als Jugendliche „kennengelernt“ zu haben, hat den Schreibprozess sehr erleichtert.
Ich habe die letzte Fassung des Manuskripts erst vor Kurzem abgeschlossen und bisher wenig unternommen. 

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Das haben wir noch nicht besprochen. Angesichts der speziellen Situation werden sich unsere Ideen auf das Internet beschränken.

Portrait Yannick Dreßen

„Verdichtet“

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Friedrich. Er hat alles, was man sich als Schriftsteller so wünscht: Erfolg, eine großartige Familie, ein Haus in der Toskana und den Deutschen Buchpreis im Regal. Friedrich scheint alles zu gelingen. Doch das ist alles nur eine Welt. Immer wieder wird er aus seiner komfortablen Welt gerissen. Personen tauchen um ihn herum auf, Ärzte und seine Eltern. Sie scheinen wie aus einer anderen Realität zu kommen und wollen Friedrich in ihre Welt holen. Sie erzählen von einem Autounfall, den Friedrich vor Jahren gehabt haben soll. Seine Frau und sein Kind sind tot. Auch ist er angeblich gar kein berühmter Schriftsteller. Vielmehr sei alles abgelehnt worden, das er bisher geschrieben habe. Doch ist dies wirklich die Realität? 

Yannick Dreßen – Kandidat Buch-Haltung

Geboren 1982 in Düsseldorf, lebte Yannick Dreßen lange Zeit in Köln und studierte dort Germanistik, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Romanistik. Mittlerweile wohnt er in Freiburg und arbeitet als DaF/DaZ-Lehrer und Dozent.

Geschrieben hat Yannick Dreßen bereits als Kind. Seit dem Studium faszinieren ihn besonders jene Texte, in denen Form und Sprache miteinander spielen. In den letzten Jahren hat er mehrere Werke in Selbstverlagen veröffentlicht. Zudem führt er unter eigenem Namen seit drei Jahren einen Literaturblog.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Buch-Haltung.

Interview mit dem Longlist-Autoren

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet? 

Rechnen klingt so sehr nach Mathematik und Statistik. Natürlich hofft jeder, der hier mitmacht, dass er auf die Longlist kommt, so auch ich.

Bei welchen Blogs hast Du dich beworben und warum? 

Ich habe die teilnehmenden Blogs am Anfang ziemlich genau angeschaut und überlegt, wen mein Manuskript überzeugen könnte. Bookster HRO kannte ich bereits und finde seinen Blog sehr lesenswert. Deswegen stand ziemlich früh für mich fest, dass ich mich bei ihm bewerben würde, auch wenn sein Manuskriptwunsch nicht so ganz auf mein Projekt zutraf. Dass Buch-Haltung kurz vor Schluss für Lesen macht glücklich eingesprungen war, habe ich viel zu spät gesehen. Marius Müllers Wunsch nach Literatur mit mehreren Ebenen wäre nämlich der perfekte Anreiz gewesen, ihm das Manuskript sofort zuzusenden. Umso schöner, dass es über Umwegen doch noch zu ihm gelangt ist.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Meines Erachtens ist dies ein Wettbewerb, bei dem zwei Seiten gewinnen. Blogger sind leidenschaftliche Büchernarren, im absolut positiven Sinn. Sie alle treibt die Liebe zu Büchern an, die sie meist näher und menschlicher vermitteln als Feuilletons. Blogger werden immer mehr zu einem wichtigen Kanal der Literaturvermittlung, abseits der althergebrachten Kanäle, und dieser Preis bietet ihnen dafür die Bühne, die sie verdienen.

Blogbuster ist aber auch ein einzigartiger Preis für kreative Talente. Literaturwettbewerben ist meist ein Thema vorgegeben oder eine bestimmte Zeichenlänge. Als Gewinn winkt oft Geld. In solcherlei Vorgaben wollte ich mich nie zwängen lassen, sondern stets das zu Papier bringen, was in mir webt. Auch hier bietet der Blogbuster durch den Fokus auf unveröffentlichte Manuskripte beinahe jedweden Themas und jedweder Länge genau diesen Kreativen eine Chance. Und ehrlich gesagt, was wiegt schon der Gewinn von Geld gegen die Veröffentlichung des eigenen Textes in einem renommierten Verlag?

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Ich bin erstmal glücklich darüber, auf der Longlist zu stehen. Und es freut mich natürlich, dass sich nun eine Fachjury mit meinem Text auseinandersetzt. Alles Weitere bleibt abzuwarten.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Das Manuskript hat eine sehr lange Entstehungsgeschichte hinter sich. Schon 2007 habe ich die Erzählung um Friedrich geschrieben, allerdings als kurze Novelle von 50 Seiten. Nach mehreren Überarbeitungen, von denen ich eine grotesk gestelzte Version auch an wenige Verlage geschickt habe, die natürlich dankend ablehnten, veröffentlichte ich es 2012 im Selbstverlag. Die Geschichte ist aber nie aus meinem Kopf verschwunden und so habe ich es vor zwei Jahren, als ich an einem ganz anderen Manuskript arbeitete, schon mal ins Rennen um den Blogbusterpreis geschickt, obwohl ich selbst bemerkte, dass es meinen sprachlichen Anforderungen längst nicht mehr genügte. Dank des Kaffeehaussitzers, der die Geschichte las und die Idee gut fand, die Umsetzung aber nicht, ließ ich die Finger von meinem damaligen Projekt und arbeitete schließlich die letzten zwei Jahre die Geschichte um Friedrich vollkommen um, sprachlich, formal und inhaltlich.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Ich dachte eigentlich, dass die Texte für sich sprechen sollten, aber schauen wir mal.

Portrait Sina Lippmann

„Wofür wir spielten“

Josephine ist Mitte 50 und verdient sich ihren Lebensunterhalt als Pflegekraft. Als sie die Todesanzeige eines ehemaligen Freundes entdeckt, macht sie sich sofort auf zum Friedhof und fällt dort ihren früheren Freunden und Weggefährten in die Arme – ihrer ehemaligen Theatergruppe, den „Antigonisten“. Wir blicken mit Josephine zurück auf eine wilde Zeit vor der Wende, in der freies Theater kleine Bühnen erobern wollte. Eine Zeit, in der fünf Menschen große Visionen verfolgten, berauschende Erfolge feierten und sich nach dem Mauerfall im ländlichen Brandenburg neu zusammenrafften. Eine Geschichte über die Liebe zum Theater, Freundschaft und das Schicksal des Scheiterns. Und um die große Frage: Wohin geht Freundschaft, wenn die Freunde getrennte Wege gehen?

Sina Lippmann – Kandidatin fuxbooks

Sina Lippmann wurde 1979 in Hameln geboren und studierte Ethnologie (inklusive Aztekisch-Sprachkurs), Anglistik und Kommunikationswissenschaft in Göttingen, Irland und Berlin. Heute arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag. Sie absolvierte ein Fernstudium Prosaschreiben und eine berufsbegleitende Ausbildung zur Theaterpädagogin. Seit ihrer Kindheit schreibt sie Kurzgeschichten, Gedichte, Theaterstücke. „Wofür wir spielten ist ihr erster Roman“, für den sie das Residenz-Stipendium „42 Tage Putlitz“ erhielt.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog fuxbooks.

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?

Rechnen kann man mit so etwas nicht, aber gefreut habe ich mich wahnsinnig. Gerade hatte ich in diesen Corona-Zeiten in der hintersten Ecke eines bodennahen Regals im Tankstellenshop die letzte, verwaiste Packung Toilettenpapier mit dem wundersamen Produktnamen „Katrin“ erspäht, als in dem Moment auch noch die Nachricht mit der Blogbuster-Longlist-Nominierung eintraf. Was für eine Glückssträhne! Wobei die Blogbuster-Freude eindeutig länger trägt.

Warum hast Du Dich gerade bei „fuxbooks“ beworben? 

„Text hat die Fähigkeit, uns alle unvorbereitet zu treffen, zu ertappen, zu amüsieren und zu verärgern.“ Diesen Satz von Anne fand ich so treffend für meine eigenen Erfahrungen mit guten Büchern, die uns im besten Fall berühren – was wiederum für mich der ausschlaggebende Grund für das Schreiben ist. Außerdem sah sie auf dem Foto so toll und fröhlich aus und der Name „fuxbooks“ klang vielversprechend.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen? 

Das unkonventionelle Format, das Zusammenspiel von Autor*innen, Blogger*innen und einer Jury, die Transparenz, das Mitfiebern-Dürfen, die Chance.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Mathe war immer mein Krisen-Fach, Kunst dagegen ganz gut. Also kein Ausrechnen, sondern nur eine vorsichtige Skizze der Freude, sollte es gelingen.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden? 

Vor dem eigentlichen Schreibprozess habe ich sehr viel Zeit in die Recherche gesteckt. 

Mein Roman spielt in der Off-Theater-Szene West-Berlins Ende der 1980er Jahre. Da hockte ich aber in meiner Hamelner Grundschule und versuchte Sachkunde, Scheitern im Sportunterricht und erste Verliebtheit unter einen Hut zu bringen. 

Um ein Bild von der Lebenswelt meines Romans zu bekommen ohne dabei gewesen zu sein, habe ich viele Gespräche mit Menschen geführt, die in dieser Theaterwelt zu Hause waren, eigene Gruppen hatten, die Stimmung in der Stadt miterlebt haben. Außerdem habe ich die Orte besucht, an denen der Roman spielen sollte, Literatur durchforstet, Ausstellungen zum Thema besucht. Den ersten Entwurf habe ich dann dank eines Stipendiums in der Brandenburger Prignitz geschrieben. Alles in allem hat mich „Wofür wir spielten“ ungefähr zwei Jahre beschäftigt.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Da werden Anne und ich nochmal die Köpfe (virtuell) zusammenstecken, lasst euch überraschen.

Portrait Manuel Zerwas

„Der Bücherflüsterer“

Alexander ist Buchhändler und hat eine geheime Leidenschaft: Er liebt es, erotische Szenen aus Romanen nachzuempfinden. Da er die Frau fürs Leben noch nicht gefunden hat, ist Alex immer wieder auf der Suche nach Partnerinnen für diese Abenteuer, allerdings stößt er bei einigen Szenen auch auf Hindernisse. Denn was zwischen den Zeilen hocherotisch wirkt, kann zwischen den Laken schnell zu Peinlichkeiten führen. Als Alex dann Maria kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick, doch mit einer unbedachten Lüge stößt er sie völlig vor den Kopf und nur eine schonungslos ehrliche Lebensbeichte kann das zerstörte Vertrauen vielleicht wieder herstellen…

Manuel Zerwas – Kandidat Lesen…in vollen Zügen

Manuel Zerwas, geb. 1987 in Speyer, Studium in Landau und Mainz, Master of Education. Ein Jahr Erzieher in einer Kindertagesstätte. Seit 2015 Lehrer an Gymnasien für Deutsch und Sport. Reist gerne (z.B. Kuba, Südafrika, Indonesien, …) und spielt Gitarre und Ukulele in zwei Bands. Seit 2013 diverse Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Preisträger Junges Literaturforum Hessen-Thüringen 2013. Sein Lyrikband »Sinn im Unsinn« erschien 2014 im Brot & Kunst Verlag. Martha-Saalfeld-Förderpreis 2015 für sein Romanmanuskript »Das Gute zuletzt«. Im Sommer 2016 sind seine Geschichten aus dem absurden Alltag eines Kita-Erziehers erschienen: »Jonas, nimm den Dinosaurier aus der Nase!« (Schwarzkopf & Schwarzkopf).

Foto: Lena Csercsevics

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Lesen…in vollen Zügen

Interview mit dem Longlist-Autoren

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?

Nö. Aber gehofft habe ich. Und dann gewartet.

Warum hast Du Dich gerade bei „Lesen…in vollen Zügen” beworben?

Andreas Satz „Anderen meine Lieblingstitel schmackhaft zu machen liegt mir also im Blut“ hätte von meinem Protagonisten stammen können. Auch ihre Ablehnung des „öden Einheitsbreis“ – der ja im Grunde auch mal gut schmecken kann – hat mich angesprochen, ebenso ihr gesamter Blog.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Ein etwas unkonventioneller Roman für einen etwas unkonventionellen Wettbewerb… Ich glaube zudem, dass Literaturbloggerinnen und -blogger vielleicht noch etwas offener für ungewöhnliche Geschichten sind als größere Publikumsverlage. Oder es sich auf jeden Fall erlauben können.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Ich hoffe einfach, dass die Jury es ein bisschen handhabt wie mein Protagonist, der ja selbst eine Buchhandlung besitzt. Der, genauso wie Andrea es ja geschrieben hat, etwas bevorzugt, das man nicht schon tausend Mal gelesen hat. Na dann, bitte sehr …

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Mein Protagonist mit seiner Passion hat schon längere Zeit sein Unwesen in meinem Kopf getrieben und mich immer wieder gezwungen, Notizen zu machen. Bis er mich dann innerhalb eines Jahres dazu gebracht hat, seine Geschichte, seine Lebensbeichte, aufs Papier zu bringen.

Was wirst Du zusammen mit Deiner Bloggerin noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Das Manuskript wurde als amüsant bezeichnet. Ich denke, mir oder uns fallen noch ein paar lustige Ideen ein …

Portrait Kerstin Meixner

„Am Fuß des Berges“

Reike, Faizah, Ilija und Marko wohnen zusammen – und leben zugleich in einer polyamoren Viererbeziehung. Reike und Ilija kennen sich bereits aus Schulzeiten, da waren sie schon mal ein Paar; Reike wurde damals schwanger und ließ das Kind abtreiben, Ilija ging danach für ein paar Jahre nach Belgrad. Die neue Beziehung mit Marko rutschte ins Problematische, als sie das gemeinsame Kind verlor – und Ilija plötzlich wieder vor der Tür stand. Als die beiden Männer aus dem Trio mit dem Neuzugang Faizah ein Quartett machten, wurde alles harmonisch. Erstmal. Denn selbst wenn man sich für eine offene Beziehungsstruktur ohne Besitzansprüche entscheidet: So einfach ist das nicht immer. 

Kerstin Meixner – Kandidatin Fräulein Julia

Kerstin Meixner, geb. 1980, arbeitet seit 2003 freiberuflich als Nachhilfelehrerin. Veröffentlichungen u.a. in den Zeitschriften PS- Politisch Schreiben, Mosaik, KLiteratur und Karussell sowie der Anthologie all over heimat. Geförderte Teilnahme an der Klasse diese sprache ist aus fleisch und stein gebaut der Schule für Dichtung, Wien. 3. Platz beim Kurzprosawettbewerb zeilen.lauf. Im November 2019 mit dem Jugendtheaterstück Irgendwo rechts von Kabul auf der Shortlist des Brüder-Grimm-Preises des Landes Berlin

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Fräulein Julia

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet? 

Von dem Moment an, in dem das ganze Manuskript angefragt wird, hofft man natürlich, dass man es schafft, aber es gibt so viele Faktoren, die letztendlich den entscheidenden Ausschlag geben können, da habe ich mich ans Rechnen nicht herangewagt.

Warum hast Du Dich gerade bei „Fräulein Julia“ beworben?  

Ich habe mir die letzten Blogeinträge angeguckt und hatte das Gefühl, mein Text und Julia könnten gut zusammenpassen. Dann habe ich mir ihre Selbstbeschreibung angeguckt: Sie kann die Zunge nicht rollen – ich auch nicht, also haben wir schon mal eine Gemeinsamkeit. Sie mag keinen Käse (nein, wirklich nicht) und ich liebe Käse so sehr, dass ich jedes Jahr zu Weihnachten eine Käseplatte von meinen Kolleg:innen geschenkt bekomme, da haben wir dann auch gleich einen Unterschied. Wenn man das über jemanden feststellt, bin ich immer sofort gespannt auf die Person und ihre Meinung zu Texten, Theaterstücken etc., daher habe ich mich bei ihr beworben.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen? 

Häufig hat man in laufenden Wettbewerben nur wenig Möglichkeiten zu einem Austausch über die oder eine Präsentation der eingereichten Texte, wenn überhaupt. Das ist hier anders und ich freue mich sehr darauf.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen? 

Das übersteigt meine persönlichen Algorithmusfähigkeiten enorm, aber ich bin sehr gespannt.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden? 

Die Grundidee und die ersten Kapitel hatte ich schon vor einer Weile geschrieben, den Stoff dann aber noch einmal zur Seite gelegt. Vor einem halben Jahr habe ich einen Workshop zum Plotten belegt und danach ging die Arbeit am Rest des Textes relativ schnell innerhalb weniger Monate. Einen Verlag oder einer Agentur zu finden, habe ich bisher noch nicht versucht.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Ich denke, bis auf ein virtuelles Käsefondue und Zungenrollen werden uns noch einige Dinge einfallen, auch wenn wir noch nichts Konkretes besprochen haben.

Portrait Franziska Gänsler

„Kahn“

Kahn verliert bereits in der Kindheit seinen Vater, der sich mit einer Pistole das Leben nimmt. Der Vater diente im Krieg als Soldat, galt als Held, wirkte als Mediziner. Als Jahre später die Mutter stirbt, kehrt Kahn zurück in die Heimatstadt und wird mit der Vergangenheit der Familie konfrontiert – vor allem nach der Begegnung mit Magdalena, einer jungen Frau, die in einem Café bedient. Der Text entwickelt vor allem durch seine klare Sprache, teils aus kurzen Sätzen beziehungsweise Fragmenten bestehend, einen großen Sog und zeichnet sich durch wiederkehrende Symbole und die Psychologie des Protagonisten aus. 

Franziska Gänsler – Kandidatin Zeichen & Zeiten

Franziska Gänsler wurde 1987 in Augsburg geboren. Nach einigen Jahren in Berlin, wo sie Kunst und Anglistik studierte, ist sie inzwischen, neben dem Schreiben, vor allem in der Kunst- und Kulturvermittlung tätig, hat einen dreijährigen Sohn und pendelt zwischen Wien und Augsburg.

Foto: Lina Schubert

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Zeichen & Zeiten

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet? 

Ich habe versucht nicht zu viel darüber nachzudenken, aber ich hab darauf gehofft.

Warum hast Du Dich gerade bei „Zeichen & Zeiten“ beworben? 

Ich hatte bei Constanze Matthes das Gefühl, dass das gut zu mir passt. Ich mag die Auswahl an Autoren und Texten, die sie auf „Zeichen & Zeiten“ bespricht und bei den Büchern, die ich selbst gelesen habe, treffen ihre Worte oft ziemlich genau das, was auch meine Gedanken beim lesen waren. Da dachte ich, vielleicht kann sie mit dem, was ich schreibe, auch was anfangen.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Ich habe die ersten beiden Staffeln des Blogbuster verfolgt, war damals aber noch tief im unfertigen Manuskript. Mir gefällt am Konzept des Wettbewerbs, dass es nicht eine einheitliche Jury gibt, sondern, dass die Teilnehmer eine gewisse Wahlfreiheit haben und dass es dadurch zu einer persönlichen Vernetzung zwischen den Bloggern und den Autoren kommt. Nachdem ich „Kahn“ dann im Sommer vorerst zu Ende geschrieben hatte, lag es nahe, dass ich es in dieser Staffel einreiche.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Ich denke bei so einer Auswahl gibt es ziemlich viele Faktoren und die Jury muss sich da irgendwie einig werden. Ob „Kahn“ dann ein gemeinsamer Nenner ist, kann ich echt gar nicht einschätzen.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Ich hab ca fünf Jahre an dem Manuskript gearbeitet, aber es ist immer viel parallel passiert. Ich wurde in der Zeit selber Mutter, da hat sich dann eine Weile weniger getan. Mein Blick auf den Text, insbesondere auf Kahns Mutter, hat sich dadurch verändert und das hat die Geschichte dann auch wieder beeinflusst und vorangebracht. Ich hatte anfangs was ganz anderes mit ihm vor, aber Kahn hatte irgendwie eigene Pläne und ich musste mich dem nach und nach fügen.

Mit Verlagen war ich bisher nicht in Kontakt.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Das weiß ich noch nicht.

Portrait Martina Berscheid

„Die Klassenkameradin“

Evas Leben scheint nach außen hin vollkommen normal: Ehemann, Haus, Tochter – ein Leben im Kleinstadtidyll. Doch Eva fühlt sich eingeengt durch den Alltag in einem kleinen Örtchen, durch ihren Ehemann, dessen Fürsorge und Kontrollzwang sie erdrücken, durch ein Leben, das so viel weniger bietet, als Eva sich in ihrer Jugend ausgemalt hatte. Auf einem Klassentreffen trifft sie schließlich die selbstbewusste Agnès – eine Femme Fatale, deren extravagantes Leben auf sie einen unwiderstehlichen Reiz ausübt. So sehr, dass Eva beginnt, ihren Lebensstil zu kopieren. Als Agnès auf Geschäftsreise geht und Eva ihre Wohnung hütet, schlüpft sie in die Rolle der „Vivian“, und taucht ein in Agnès‘ Welt des Rausches und des Vergnügens. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Nach und nach eröffnen sich dunkle Geheimnisse, die unter der schillernden Fassade von Agnés‘ Leben schlummern…

Martina Berscheid – Kandidatin Fiktion fetzt

Martina Berscheid, Jahrgang 1973, hat Biologie studiert, war in einem Softwareunternehmen für PR-Texte zuständig und hat als Alltagshelferin gearbeitet; derzeit tätig im Einzelhandel/Gesundheitsbranche. Schreibt seit Jahren mit Leidenschaft; Publikationen in Literaturzeitschriften und Anthologien; 2015 Hans-Bernhard-Schiff-Literaturpreis der Stadt Saarbrücken. Veröffentlichung eines Erzählbands und eines Romans. Sie lebt in Homburg/Saar und arbeitet derzeit an verschiedenen neuen Projekten.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Fiktion fetzt

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet? 

Dass ich auf der Longlist stehe, freut mich ungemein! Das ist schon etwas Besonderes, das ich mir natürlich erhofft habe. Aber das Niveau beim Blogbuster ist hoch, ich wusste, dass das nicht einfach wird. Als ich die Nachricht von Karo bekam, dass mein Manuskript ihr Favorit ist, war es eine tolle Überraschung.

Warum hast Du Dich gerade bei „Fiktion fetzt“ beworben? 

Karo hat in ihrer Vorstellung geschrieben, dass interessante Figuren sie in ihren Bann ziehen, dass sie zerrissene Charaktere mag – und damit hatte sie mich. Denn auch ich liebe widersprüchliche, zweifelnde, in jedem Fall aber solche Figuren, mit denen ich mich identifizieren und deren Motive und Handlungen ich nachvollziehen kann. In meinen Texten lege ich deswegen besonderen Wert auf die Charaktere und deren Entwicklungen sowie zwischenmenschliche Beziehungen.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Dass Blogger sich mit den Texten auseinander setzen. Sie sind ganz wichtig im Literaturbetrieb, unterstützen mit Leidenschaft AutorInnen und Literatur, von denen sie begeistert sind, und ich glaube, dass sie sehr gut das Neue, Besondere oder Individuelle in der Literatur aufspüren.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Ich denke schon, dass ich – wie alle anderen TeilnehmerInnen auch – Chancen habe. Das kann ich aber nicht in einer Zahl ausdrücken. Großartig ist es, auf der Longlist zu stehen, weiter zu kommen wäre grandios. Ich bin gespannt.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Die reine Schreib- und Überarbeitungszeit lag bei ca. 2 Jahren. Ich habe das Manuskript bisher ein paar Agenturen angeboten. Zwei antworteten ausführlicher. Auch wenn sie das Manuskript aus diversen Gründen nicht annahmen, fanden sie es interessant und gut geschrieben.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Ich denke, da werden wir uns noch ein paar Dinge einfallen lassen. Ich werde auf meiner Facebook-Seite Werbung machen, und Karo hat sicher auch noch ein paar Ideen in petto.

Portrait Kristin Lange

„Die Gefahr des Gelingens“

Der Roman beginnt mit einem Notruf, der nach einem Schienensuizid abgesetzt wurde und zu dem der Polizist Erik gerufen wird. Erik lernt in der Folge Rike, die Schwester des Suizidenten, kennen. Erik und Rike verbringen einen glücklichen Sommer miteinander, doch die Erinnerungen an den gewalttätigen Vater und an Erlebnisse in der Kindheit und Jugend holen Rike immer wieder ein, so dass sie sich von Erik immer mehr distanziert, gleichzeitig jedoch Angst hat, ihn zu verlieren.

Kristin Lange – Kandidatin Travel without moving

Kristin Lange wurde 1966 in Krefeld geboren und beschloss, ein wenig zu bleiben. In einer Grundschule im Ostwestfälischen lernte sie, dass es unsere Fähigkeit zu lesen und zu schreiben ist, die die Welt im Innersten zusammenhält ‒ und dass ein Satz wie der letzte nicht wahr sein muss, bloß, weil ihn jemand hinschreibt. Ein Germanistikstudium brach sie ab, bevor es ihr den Spaß am geschriebenen Wort vollends verderben konnte. Kristin Lange ist Buchhändlerin, lebt mit ihrem Mann bei Kiel und schreibt für den 42er Blog. Einige ihrer Kurzgeschichten erschienen in Anthologien.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Travel without moving.

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?

Ja. Nein. Ich weiß nicht. Ein bisschen. Dann wieder nicht. Aber so sehr gehofft, seit Romy Henze um das Gesamtmanuskript gebeten hat!

Warum hast Du Dich gerade bei „Travel without moving“ beworben?

Die Antwort darauf steht tatsächlich in Romy Henzes Vorstellung für den Blogbuster-Preis. Alle zehn Blogger und Bloggerinnen haben sich ja jeweils zu ihrem Lese-Beuteschema geäußert, und da waren viele Aussagen dabei, die sich für mein Empfinden gut mit meinem Projekt vertragen. Romys Profil habe ich mir durchgelesen und bei jedem einzelnen Satz gedacht: Ja. Ja. Ja. Deswegen und auch wegen der wunderbaren Lektüreauswahl auf „Travel without moving“ stand da am Ende ein einziges großes, dickes, fettes: Passt.  

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Literatur-Blogger sind zum einen höchst erfahrene Leser, zum anderen sind mittlerweile die Blogs unleugbar ein fester und wesentlicher Bestandteil der Literaturszene. Damit sind die Blogger das perfekte Brückenglied zwischen Autor und Agentur oder Verlag. Für mich ist das ein einmaliges Konzept, von dem alle Beteiligten nur profitieren können, und darum stand es für mich außer Frage mitzumachen.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Zehn Prozent.

Obwohl. Das sieht irgendwie mickrig aus. Und wer möchte schon mickrig…Dann vielleicht fifty-fifty? So nach dem Motto: Kann, kann nicht?
Aber dann kann ich auch achtzig schreiben. Achtzig ist cool. Achtzig wirkt selbstbewusst und …
Naja. Vielleicht auch eher dösig als selbstbewusst. Weil: Es sind ja bisher fünf, am Ende dann zehn Leute auf der Longlist, alle mit derselben Hoffnung wie ich. Und wenn von denen jeder eine Achtzig-Prozent-Chance hat, dann wären das, Moment … Puh, knifflig, aber ich meine, das haut hinten und vorne nicht hin.
Also. Nochmal neu. Im Prinzip muss man doch nur hundert durch zehn … Mist. Mist!

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Schon vor Jahren begann der Traum Gestalt anzunehmen, einen Roman ‒ speziell diese Geschichte ‒ zu schreiben. Was sich ja soweit erstmal schön anhört. Das eigentliche Elend fing an, als mir klar wurde, dass ich nicht einfach einen Roman, sondern möglichst einen guten Roman schreiben will! Die Geschichte war lange Zeit eine Hydra. Wenn ich einen Kopf abschlug, sprich: ein Problem löste, poppten sieben neue auf. Aber die Sache war mir wichtig, und irgendwann habe ich mir geschworen, so lange an dem Roman zu schreiben, bis er aussieht wie etwas, was ich selbst gerne lesen würde. Nochmal würde das nicht so lange dauern, denn auf dem Weg dahin habe ich zwangsläufig viel über das Romanschreiben gelernt. Zunächst vor allem, wie es nicht geht, später ein bisschen, wie es eben doch geht. Hey, das passt zu meinem Romanthema, der Liebe! Da lernen wir im Idealfall ja auch dadurch, dass wir lernen, wie sie nicht funktioniert, etwas darüber, wie sie vielleicht doch funktioniert ‒ auch wenn der Satz stilistisch ziemlich verhauen ist.

Was ich unternommen habe? Da stehe ich noch ganz am Anfang, habe mich seit Weihnachten erst bei einer Handvoll Agenturen beworben ‒ ohne Resonanz bisher.

Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Ich habe auf alles Lust, worauf Romy auch Lust hat. Ein Interview, in dem wir das Projekt auch inhaltlich vorstellen. Worum geht es, was treibt die Menschen in meiner Geschichte an, was beglückt sie, was quält sie? Ein Video, eine kleine Lesung, die Vorab-Veröffentlichung einer Leseprobe, alles geht.

Portrait Sylvia Wage

„Grund“

Die Geschichte von selbst ist schnell erzählt: Am Grunde eines Brunnens liegt ein toter Mann, hineingestoßen von einem seiner Kinder – allerdings schon vor Jahrzehnten, gestorben ist er erst kürzlich. Von oben schauen seine mittlerweile erwachsenen Kinder herab und verhandeln, wie nun mit der Leiche zu verfahren sei…Aber wie man sich denken kann, ist das natürlich nur die äußerste Schicht des Textes. Zwischen den Zeilen geht es in schwindelerregende Tiefen hinab in die Geschichte einer völlig zerrütteten Familie. Es geht um Herrschsucht, Alkoholismus und häusliche Gewalt; auf mehreren metaphorischen Ebenen erzählt von einer äußerst unzuverlässigen Figur, die ihre Leser von Beginn an mit völlig absurden Behauptungen konfrontiert. Es ist ein Spiel mit der Gutgläubigkeit der Leser und ein Test, wie weit sie zwischen die Zeilen dringen wollen.

Sylvia Wage – Kandidatin Bookster HRO

Sylvia Wage, *74 geboren in Zwickau, gelebt in Dresden, gestrandet in Berlin. Tätig in der Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Pharma und Biotech, engagiert in der lokalen Kulturpolitik, Bonner Literaturpreis-Trägerin und festes, gelegentlich prägendes Mitglied im Berliner Literaturlabel zuckerstudio waldbrunn.

Hier gehts zum Beitrag auf dem Blog Bookster HRO.

Interview mit der Longlist-Autorin

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?

Wenn man sich vor Augen hält, dass Bookster HRO innerhalb weniger Wochen 29 (neunundzwanzig!) Exposees und Textauszüge gelesen hat – und das mit einer konsequenten Ernsthaftigkeit und Achtsamkeit für jeden einzelnen Text, die ich sehr bewundere und schätze – dann ist Longlist etwas Besonderes und nix, womit man ‚rechnen‘ kann. Es gibt viele großartige Erzähler*innen und Texte – und der Wettbewerb beweist das.

Warum hast Du Dich gerade bei „Bookster HRO” beworben?

Ehrlich gesagt war es ein Satz, der den Ausschlag gab – Bookster schrieb:

„Wenn man eine tragische Geschichte mit einem Augenzwinkern erzählt, entsteht beim Leser ein seltsam ambivalentes Gefühl – genau das suche ich in jedem Buch.“

Da finde ich mich wieder, sowohl im Lesen als auch im Erzählen.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?

Es ist dieses Aufeinandertreffen von Bloggern und Autoren aus verschiedenen Welten mit sehr unterschiedlichen Erwartungen und Herangehensweisen an das Erzählen; geeint aber in ihrer Begeisterung für Buch, Geschichten, Sprache. Daraus ergibt sich die Chance auf Begegnungen und Erfahrungen jenseits des eigenen Tellerrandes. Ich mag das. Sehr.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

‚Ausrechnen‘ klingt immer nach Kinderfreibetrag in der Steuererklärung. Wrgs.

Die wirklich guten Geschichten, in Büchern wie im Leben, sind ja jene, die man weder berechnen kann noch die berechnend sind. Ich freue mich einfach aufs nächste Kapitel.

Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Der Unterschied zwischen dem Schreiben und dem Verfassen von Texten ist (für mich), dass es beim Schreiben eben gerade nicht um das geht, was man direkt sagen kann, was man strukturieren, erarbeiten und tippen kann.
Schreiben meint, eine Form, eine Sprache für das Unaussprechliche zu finden; Worte um das Unsagbare zu machen.

Der Prozess des Schreibens beginnt sehr weit vor dem Moment, in dem man sich an den Rechner setzt. Ich kann nicht sagen, wie lange mich die Figuren und Überlegungen zum GRUND wie Geister begleitet haben – das Aufschreiben selbst, wenn ich denn das ‚Wie‘ gefunden habe, das geht recht schnell und ist eher abhängig davon, worin ich sonst gerade noch verstrudelt bin. (Spoiler: Vieles. Zu vieles. Echt viel zu vieles.)

Was wirst Du zusammen mit Deiner Bloggerin noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten?

Bookster HRO wird mit Sicherheit noch das ein oder andere auf seinem Blog erzählen – dort vorbeizuschauen lohnt sich ja eh immer.

Ansonsten: im Sommer wird es definitiv eine der inzwischen legendären Berlin-Grünau-Open-Stage-Garten-Lesungen geben, rund um den Blogbuster, und eingeladen sind alle, die Grünau finden (ja, das ist noch Berlin, nein, das ist noch nicht Brandenburg) und/oder irgendwas über/mit/für/um den Blogbuster zu lesen/erzählen/berichten haben.