In Thomas Bernhards Erzählung Die Billigesser heißt es einmal, das Leben sei wohl „nichts anderes, als der unaufhörliche und tatsächlich ununterbrochene verzweifelte Versuch, sich in allen möglichen Beziehungen aus allem herauszuretten in die Zukunft, welche immer wieder nur diesen gleichen unendlichen tödlichen Prozeß eröffne.“ Trotz dieser zunächst ernüchternden Wertung ist hieraus moralisch verwertbares Kapital zu schlagen. In diesem Gefolge sieht man bei der Lektüre von Jürgen Buchingers titellosem Romanmanuskript einem Antihelden 2.0 auf subtile Weise dabei zu, unser Leben als „Schauspiel der Nichtigkeiten“ ertragen zu lernen.
Als eine Art Kommentar zu einer Kritik der kreativen Vernunft wird in den drei unterschiedlich greifenden Teilen des Romans implizit die Frage danach gestellt, wie man in einer in Watte gehüllten Welt postmodernistischer Unverbindlichkeit dennoch schützenden Halt und Anerkennung für dasjenige gewinnt, was einen umtreibt. Durch das Ablegen von normativen Konstrukten steigt jedoch die Gefahr der dabei stets drohenden Unwägbarkeit des eigenen Handelns. Ausgedrückt wird dies mittels eines geschwungenen, teilweise suggestiven, doch immer sehr beweglichen Tenors, der dabei jedoch Aphoristisches nicht mit Esoterischem verwechselt…
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