Heureka! Mein Favorit für den Blogbuster Preis 2020

von Karolin Hagendorf

Vor ein paar Monaten erreichte mich eine E-Mail, die mir eine wichtige Frage stellte: Karo, hättest du Lust, in diesem Jahr Teil der Bloggerjury für den Blogbuster Preis zu sein?

Hatte ich natürlich! Denn wo bekommt man sonst schon einmal die Möglichkeit, so aktiv am Literaturbetrieb mitzuwirken?

Wer die Wahl hat…

Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich hatte vorab ein wenig Angst, dass überhaupt keine Leseproben bei mir eingehen würden. So wie man im Sportunterricht immer fürchtete, dass man in kein Team gewählt wird. Schließlich ist Fiktion fetzt kein Blog, der eine riesige Leserschaft hat und zudem habe ich hier in letzter Zeit viel über viktorianische Detektive gebloggt, was, wie ich fürchtete, bei einem Preis für deutschsprachige Gegenwartsliteratur eher abschreckend wirken könnte. Aber es sind dann doch einige Leseproben bei mir gelandet – 16 insgesamt. An dieser Stelle einmal vielen Dank an alle Autorinnen und Autoren, die ihr Vertrauen in mich gesetzt haben. Die Leseproben waren unglaublich vielfältig – von erotischen Abenteuern, Coming-of-Age Geschichten, bis zu gesellschaftskritischen Romanen war alles dabei.

Ich ging an die Sache heran, wie bei einem Besuch im Lieblingsbuchladen. Die Leseproben waren gewissermaßen die Klappentexte der Bücher, die man dort aus den Regalen zieht. Manche las ich ganz, bei anderen merkte ich schnell, dass sie nicht zu mir passen würden. Im Buchladen mache ich es dann so, dass ich die Bücher, deren Klappentexte mich überzeugen, in eine stille Ecke trage und dann in aller Ruhe darin schmökere. Das habe ich auch hier getan. Vier Leseproben haben mich besonders angesprochen und so habe ich die Autor:innen um die kompletten Manuskripte gebeten.
Es war eine ziemlich ungewöhnliche Leseerfahrung für mich. Denn normalerweise lese ich „fertige“ Bücher. Dies hier waren jedoch weitestgehend unlektorierte Manuskripte. Das bedeutete eine kleine Umstellung. Aber es war in jedem Fall eine interessante Erfahrung und es machte unglaublich Spaß, darüber nachzudenken, wie der Roman wohl bei der Veröffentlichung aussehen könnte.

Die Spannung steigt

Nun dachte ich aber natürlich, dass ich mich, wenn ich die Manuskripte erstmal vor mir habe, schnell entscheiden könnte. Man kennt das ja: Man liest ein paar Seiten und merkt dann: Das ist nichts für mich. Hier war das jedoch erst einmal nicht der Fall. Vor allem sprachlich überzeugten alle vier und immer, wenn ich dachte: „Ja das wird mein Favorit“, las ich ein paar Seiten vom nächsten Buch und dachte davon dasselbe. Bis ich mit den Büchern ca. zur Hälfte durch war, hatte ich also keinen klaren Favoriten ins Auge gefasst. Dann jedoch setzte einer der Romane zum Überholmanöver an. Ich merke immer, dass ich ein Buch mag, wenn mich Story und Charaktere auch beschäftigen, während ich das Buch grade nicht lese. Wenn ich also während des Tages darüber nachdenke, wie es wohl weitergeht. Und – oh ja – bei diesem Roman wollte ich unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht, wollte weiterlesen, bis nichts mehr vom Buch übrig war.

AND THE WINNER IS…

Welcher Roman war es also, der mich so in den Bann gezogen hat? Wen möchte ich für den Blogbuster Preis ins Rennen schicken? Ganz klar:

Die Klassenkameradin von Martina Berscheid!

Worum geht es in diesem Roman?
Evas Leben scheint nach außen hin vollkommen normal: Ehemann, Haus, Tochter – ein Leben im Kleinstadtidyll. Doch Eva fühlt sich eingeengt durch den Alltag in einem kleinen Örtchen, durch ihren Ehemann, dessen Fürsorge und Kontrollzwang sie erdrücken, durch ein Leben, das so viel weniger bietet, als Eva sich in ihrer Jugend ausgemalt hatte. Auf einem Klassentreffen trifft sie schließlich die selbstbewusste Agnès – eine Femme Fatale, deren extravagantes Leben auf sie einen unwiderstehlichen Reiz ausübt. So sehr, dass Eva beginnt, ihren Lebensstil zu kopieren. Als Agnès auf Geschäftsreise geht und Eva ihre Wohnung hütet, schlüpft sie in die Rolle der „Vivian“, und taucht ein in Agnès‘ Welt des Rausches und des Vergnügens. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Nach und nach eröffnen sich dunkle Geheimnisse, die unter der schillernden Fassade von Agnés‘ Leben schlummern…

Zum kompletten Beitrag auf Fiktion fetzt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert