„Rabenkinder”
Nach dem Tod der Schildkröte Charlie ist die ganze Familie zur Beerdigung eingeladen. Doch das ist nicht einfach irgendein Familientreffen, denn dies ist keine Familie, die jeden Sonntag beim Braten zusammensitzt. Sie ist vielmehr eine zufällige Ansammlung von Menschen, die alle auf ihre Art zerbrochen sind. Heike Duken kann nicht nur schreiben. Sie traut sich auch, mit dem Schreiben aufzuhören. Nicht alles auszuerzählen. Den Leser selbst hineinfühlen zu lassen.
Heike Duken – Kandidatin Bücherwurmloch
Im „richtigen“ Leben bin ich Psychotherapeutin in meiner eigenen Praxis in Nürnberg. Wenn ich genug gearbeitet habe, mache ich Pause und reise, immer mit dem Laptop im Rucksack, um zu schreiben. Ansonsten schreibe ich nachts und schlafe morgens aus. Zuletzt habe ich ein Sachbuch veröffentlicht, eine sehr böse Anleitung zum Burnout. Aber ich wünsche mir, im literarischen Bereich anzukommen und zu veröffentlichen. Eine wichtige Station war dabei 2016 ein Stipendium des Deutschen Literaturfonds für die „Rabenkinder“. Jetzt muss es nur noch weiter gehen, schließlich bin ich letztes Jahr 50 geworden, das ist für ein neu zu entdeckendes Talent schon ganz ordentlich (die Party war es allerdings wert).
Hier gehts weiter zum Beitrag der Bloggerin auf dem Blog Bücherwurmloch
Interview mit der Longlist-Autorin
Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest Du damit gerechnet?
Nein. Aber ich hatte so ein Gefühl: das ist eine Chance. Vor allem als ich gelesen hatte, was die Bloggerin vom Bücherwurmloch sich von den Texten erwartet. Ich dachte, das könnte tatsächlich klappen. Aber ich wusste natürlich nicht, wie gut die anderen Manuskripte sind, und habe pausenlos meine Mails gecheckt. Ich freue mich riesig. Danke, Mareike Fallwickl!
Warum hast Du Dich gerade bei dem Blog „Bücherwurmloch“ beworben?
Erst einmal ist die Bloggerin Österreicherin. Österreicherinnen ist literarisch alles zuzutrauen, wirklich. Meine Vorurteile haben sich immer wieder bestätigt.
Und dann ihre Vorstellung bei Blogbuster: „Von guter Literatur erwarte ich: dass sie mich rausreißt, mich wach macht, im Idealfall richtiggehend aufschneidet, mir ins Gesicht schlägt.
Da wusste ich, diese Bloggerin hält was aus. Das war wichtig. Ich habe dann sehr gehofft, mein Roman könnte sie tatsächlich herausreißen und berühren, und das hat er geschafft.
Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat Dich gereizt, daran teilzunehmen?
Hier wird nicht zuerst die Marktfähigkeit geprüft, die Blogger gehen anders an die Texte heran, denke ich. Mein Roman hat keinen Protagonisten im herkömmlichen Sinne, wechselt die Perspektiven wie ansonsten Helden ihre Hemden, nimmt Abkürzungen und lässt Leerstellen. Mich hat gereizt, damit erst einmal diese eine kompetente Leserin einzufangen und nicht gleich einen ganzen Betrieb, der auch betriebswirtschaftlich denken muss.
Der Preis an sich ist außerdem so etwas wie ein Sechser im Lotto und die Jury der Hammer.
Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest Du Dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?
Keine Ahnung! Ich schwanke zwischen Größenwahn und Minderwertigkeitskomplex, aber die meiste Zeit denke ich: das wäre ja ZU SCHÖN. Mein Roman wird vielleicht polarisieren. Die Fachjury möge einfach eine weise Entscheidung treffen.
Wie lange hast Du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast Du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?
Ich habe etwa zwei Jahre an diesem kurzen Roman geschrieben, teils mit Unterbrechungen, teils sehr intensiv. Mir ist jedes Wort wichtig.
Und was ich schon unternommen habe? Viel. Wirklich. Nächste Frage bitte.
Was wirst Du zusammen mit Deinem Blogger noch unternehmen, um Dich und Dein Manuskript zu promoten.
Es wird wahrscheinlich ein Video geben, in dem ich eine Passage lese.
Oder wir machen aus mir die Kandidatin mit Schicksal? Die gibt es in jeder Casting-Show, gerne Drogen, Mobbing oder schwere Kindheit.
Nein, das war ein Scherz. Gemacht von der schwarzen Seite meiner Seele.