Longlistautor Nr. 2 heißt Gunnar Kaiser

Uwe Kalkowski hat sich für den Roman “Unter der Haut” von Gunnar Kaiser entschieden:

Das ist ein Beitrag, den ich eine Weile vor mir her geschoben habe, weil er mir nicht leichtfällt. Denn es musste eine Entscheidung getroffen werden. Und gleichzeitig freut er mich auch, denn ich habe eine literarische Entdeckung gemacht. Es geht um den Blogbuster-Wettbewerb und um den Titel, der durch den Blog Kaffeehaussitzer der Jury vorgelegt wird.

Am 31. Dezember 2016 war Einsendeschluss für den Blogbuster-Preis. Bis zu diesem Zeitpunkt sind 252 Exposees und Leseproben von unveröffentlichten Manuskripten dort eingegangen, die nach Präferenzen der Einsender an die 15 beteiligten Literaturblogs zur Begutachtung aufgeteilt wurden. Jeder Blog kann dann im nächsten Schritt eines der Manuskripte bei der Jury – bestehend aus Denis Scheck, Elisabeth Ruge, Lars Birken-Bertsch, Tom Kraushaar und Tobias Nazemi – einreichen. Und einer dieser 15 Texte erhält als Sieger den Blogbuster-Preis und damit einen Buchvertrag bei Klett-Cotta/Tropen.

Der Kaffeehaussitzer hat 22 Exposees und Leseproben erhalten. Und an dieser Stelle möchte ich mich bei allen Autorinnen und Autoren, die mir ihre Texte zukommen ließen, für ihr Vertrauen bedanken. Ihnen meine größte Anerkennung ausprechen für ihre Leistung und ihren Mut, sich bei diesem Wettbewerb zu beteiligen.

Anhand der Leseproben hatte ich eine Vorauswahl getroffen – und schon das war nicht einfach, denn es war inhaltlich und sprachlich sehr viel Lesenswertes dabei. Von fünf Teilnehmern habe ich mir dann den gesamten Text ihrer Romane angefordert und hatte damit fünf unterschiedliche und abwechlungsreiche Lektüren vor mir.

„Die Schreie des Teufels“ von Uwe Albrecht führte mich mit einer actiongeladenen Story in den Norden Perus. In einen Sumpf aus Drogenhandel und Korruption.

„Levi“ von Melanie Meier bescherte mir eine mystische Geschichte über Einsamkeit und Ausgegrenztheit. Und über die Frage, inwieweit die Psychiatrie den Begriff „normal“ zu definieren in der Lage ist.

„Die letzten Tage“ von Christian Kuhn zeigt, wie aus Idealismus, Ablehnung unseres gesellschaftlichen Systems und einem radikalen Gedankenexperiment erst Fanatismus, dann blutiger Terrorismus erwachsen kann.

„Cosinus“ von Kerim Esen beschreibt einen alternden Lebemann aus Diplomatenkreisen, den eine Versetzung nach Ruanda dazu bringt, über sein Leben und seine Liebschaften nachzudenken. Und der eine Entscheidung treffen muss, die nicht nur sein Dasein verändern wird.

„Unter der Haut“ von Gunnar Kaiser erzählt das Leben eines Mörders und verknüpft Zeitgeschichte mit der Geschichte einer Obsession.

Über mehrere Wochen habe ich gelesen und gelesen, war beeindruckt und begeistert. Und musste mich dann endgültig entscheiden. Aber sich für eines der Bücher entscheiden heißt nicht zwangsläufig, sich gegen die anderen aussprechen. Denn gerne hätte ich sie alle fünf eingereicht – aber das ist eben leider nicht möglich. Es kann nur eines geben.

Und wer ist es jetzt geworden? Weiterlesen auf Kaffeehaussitzer

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