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Der Blogbuster-Preis 2020 geht an Sylvia Wage

Siegertitel erscheint im Herbstprogramm 2021 des Eichborn Verlags

Wie vieles im Corona-Jahr 2020 war auch das Finale des Blogbuster-Preises anders geplant. Ursprünglich sollte der Siegertitel bereits im Mai bei der LitBlog-Convention gekürt werden, nach deren Absage war eine Zeremonie auf der Frankfurter Buchmesse vorgesehen. Nun erfolgte der Abschluss der diesjährigen Blogbuster-Staffel online und per Livestream, was der Spannung keinen Abbruch tat, denn drei starke Texte der Autorinnen Franziska Gänsler, Ela Meyer und Sylvia Wage standen im Finale. Gewonnen hat Sylvia Wage, deren Roman »Grund« im Herbst 2021 bei Eichborn erscheinen wird, dem Partnerverlag des dritten Blogbuster-Preises. Die Jahre davor waren es der Tropen Verlag sowie der Verlag Kein & Aber. 

Aus der Begründung der Jury

»Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen? Diese Frage Thomas Manns stellt sich auch uns atemlos Lesenden bei Sylvia Wages klug komponierter und rasant erzählter Geschichte, die uns ins Herz einer familiären Finsternis führt.«

133 eingereichte Manuskripte

Bei den zehn beteiligten Literaturblogs waren 133 unveröffentlichte Romanmanuskripte eingereicht worden. Jeder Blog wählte einen Text aus und ging mit ihm in den Wettbewerb; eine Fachjury – bestehend aus Literaturagentin Elisabeth Ruge, BR-Literaturkritiker Knut Cordsen, Bestseller-Autorin Alexa Hennig von Lange, Literaturbloggerin Alexandra Stiller und Eichborn-Programmleiter Dominique Pleimling – nominierte daraus drei Titel für die Shortlist. Und kürte nun die Siegerin Sylvia Wage, deren Manuskript von Blogger Stefan Härtel (Bookster HRO) ins Rennen geschickt wurde. Sylvia Wage lebt in Berlin, ist in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, Bonner Literaturpreis-Trägerin und Mitglied im Berliner Literaturlabel zuckerstudio waldbrunn. In ihrem Romanmanuskript geht es um Herrschsucht, Alkoholismus und häusliche Gewalt. Auf mehreren metaphorischen Ebenen erzählt sie von einer äußerst unzuverlässigen Figur, die ihre Leser von Beginn an mit völlig absurden Behauptungen konfrontiert.  

Erscheint 2021 bei Eichborn

Eichborn-Programmleiter Dominique Pleimling hat den Siegertitel des Blogbuster-Wettbewerbs für das Herbstprogramm 2021 bereits fest eingeplant. »Ich freue mich auf diesen außergewöhnlichen, ebenso verstörenden wie betörenden Text.«

Blogbuster-Preis als Sprungbrett zum Verlagsvertrag

Nicht nur die Siegertitel wurden veröffentlicht: In den letzten Jahren haben sich aus dem Blogbuster-Wettbewerb etliche Verlagsverträge ergeben. Die Manuskripte von insgesamt zehn beteiligten Autorinnen und Autoren kamen bei den unterschiedlichsten Verlagen unter – der unkonventionelle Wettbewerb hat von Beginn an das Interesse von Literaturagenturen und Programmplanern geweckt. 

Drei Finalistinnen auf der Shortlist

Auch wenn die letzte Entscheidung noch aussteht, eines ist jetzt schon klar: Der Preis der Literaturblogger für das beste unveröffentlichte Romanmanuskript geht in diesem Jahr an eine Frau. Die Fachjury des Blogbuster-Preises hat getagt und drei Autorinnen für die Shortlist nominiert. Franziska Gänsler, Ela Meyer und Sylvia Wage können sich nun Hoffnung auf den ersten Preis und die damit verbundene Veröffentlichung ihres Romans im literarischen Programm des Eichborn-Verlags machen. 

Die bisher stärkste Shortlist 

Eichborns Programmleiter Dominique Pleimling zeigte sich von der hohen Qualität der eingereichten Manuskripte begeistert: „Die Texte haben mich mit ihrem durchweg hohen literarischen Niveau begeistert. Ich habe sie mit großem Vergnügen gelesen.“ Literaturagentin Elisabeth Ruge, die bereits zum dritten Mal in der Fachjury sitzt, stimmt dem zu: „Dies ist die bisher stärkste Shortlist des Wettbewerbs.“

Insgesamt wurden 133 Romanmanuskripte bei der diesjährigen Staffel des  unkonventionellen Literaturpreises eingereicht und im ersten Schritt von einer zehnköpfigen Bloggerjury auf Herz und Nieren geprüft. Aus neun Titeln, die es auf die Longlist geschafft haben, wurden die Finalistinnen von einer prominent besetzten Fachjury ausgewählt. Ihr gehören neben Pleimling und Ruge auch die Bestseller-Autorin Alexa Hennig von Lange, der BR-Literaturkritiker Knut Cordsen und die Bloggerin Alexandra Stiller an.

Franziska Gänsler – Kahn
Die erste Finalistin, Franziska Gänsler, hat Kunst und Anglistik studiert und ist neben dem Schreiben vor allem in der Kunst- und Kulturvermittlung tätig. Der Protagonist ihres Romans „Kahn“ verliert bereits in der Kindheit seinen Vater, der sich das Leben nimmt. Er diente im Krieg als Soldat, galt als Held, wirkte als Mediziner. Als Jahre später die Mutter stirbt, kehrt er zurück in die Heimatstadt und wird mit der Vergangenheit der Familie konfrontiert. Franziska Gänslers Manuskript wurde von der Literaturbloggerin Constanze Matthes (Blog: Zeichen & Zeiten) ausgewählt.  

Ela Meyer – Es war schon immer ziemlich kalt

Die Autorin Ela Meyer wurde von der Literaturbloggerin Isabella Caldart (Blog: novellieren) nominiert, ist vor dreizehn Jahren von Hamburg in die Nähe von Barcelona gezogen, hat Kurzgeschichten in diversen Literaturzeitschriften veröffentlicht und ist Mitbegründerin des Literaturmagazins Schredder. In ihrem Romanmanuskript „Es war schon immer ziemlich kalt“ beschreibt Ela Meyer wie es geht, befreundet zu sein, wenn man sich in vollkommen gegensätzliche Richtungen entwickelt. Wann ist gemeinsame Vergangenheit nur noch Ballast? Muss eine Freundschaft aus Kindheitstagen überhaupt überleben – oder ist es irgendwann an der Zeit, loszulassen?

Sylivia Wage – Grund

Die dritte Shortlistautorin Sylvia Wage, nominiert vom Literaturblogger Stefan Härtel (Blog: Bookster HRO), lebt in Berlin, ist in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, Bonner Literaturpreis-Trägerin und Mitglied im Berliner Literaturlabel zuckerstudio waldbrunn. In ihrem Romanmanuskript geht es um Herrschsucht, Alkoholismus und häusliche Gewalt. Auf mehreren metaphorischen Ebenen erzählt sie von einer äußerst unzuverlässigen Figur, die ihre Leser von Beginn an mit völlig absurden Behauptungen konfrontiert. 

Preisverleihung auf der Frankfurter Buchmesse 

Welche der drei Finalistinnen das Rennen um den begehrten Verlagsvertrag machen wird, soll im Rahmen der Frankfurter Buchmesse im Oktober verkündet werden. Abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie wird derzeit die Möglichkeit einer Präsenzveranstaltung in Kombination mit einem Online-Streaming geprüft.