Portrait Torsten Seifert

„Der Schatten des Unsichtbaren”
Leon Borenstein ist einer der erfolgreichsten Promireporter im Nachkriegs-Los Angeles der 40er. Um in diese Riege aufzusteigen, musste er mit den richtigen Leuten trinken, die richtigen Leute bestechen und schnell sein. Der neuste Coup von Borenstein ist es, der Erste am Tatort zu sein, als die eigentliche Nummer 1 der Skandalreporter erschossen im Auto gefunden wird. Doch statt einer Gehaltserhöhung und der Erlangung des Platzes des Toten, erhält er von seinem Boss einen kruden Auftrag. Aus dem Reporter wird ein unermüdlicher Sucher nach dem rätselhaften Autor „B. Traven“.

Torsten Seifert – Kandidat 54books 

Meine Eltern haben mir erzählt, ich hätte bereits mit sechs Jahren verkündet, Schriftsteller werden zu wollen. Zugegeben – dem Sechsjährigen in mir verheimliche ich bis heute, dass ich mein Geld in Wirklichkeit als Werbetexter und PR-Journalist verdiene. Nun ist mein Manuskript bei Blogbuster nominiert. Vielleicht stellt ihn das für eine Weile ruhig. Aber er will sicher bald mehr… Ansonsten gibt es anzumerken, dass ich im schönen Görlitz geboren bin und jetzt in Potsdam lebe, leidenschaftlich gern reise und (ganz passabel) Badminton spiele.

Hier gehts weiter zum Beitrag des Bloggers auf 54books

Interview mit dem Longlist-Autor

Du stehst auf der Longlist des Blogbuster-Preises. Hättest du damit gerechnet?

Bei über 200 Einsendungen damit zu rechnen, wäre wohl etwas vermessen. Aber natürlich habe ich gehofft, dass es so kommt. Die Nachricht kam an einem Freitag und sorgte für ein komplett durchgelächeltes Wochenende.

Warum hast du dich gerade bei dem Blog „54 Books“ beworben?

54 Books gehört zu den Literaturblogs, die ich als sehr gelungen und ausgewogen empfinde. Der Blog geht weit über die reine Anregung zum Lesen hinaus und gibt clevere Denkanstöße. Dass meine Story über die abenteuerliche Suche nach dem Schriftsteller B. Traven bei Tilman Winterling, dem Macher von 54 Books, ins Schwarze trifft, habe ich kaum zu hoffen gewagt. Umso mehr freue ich mich darüber.

Blogbuster ist ein etwas anderer Literaturwettbewerb. Was hat dich gereizt, daran teilzunehmen?

Ich denke, es war höchste Zeit für einen solchen Wettbewerb. Die Blogger spielen für den Buchmarkt eine immer wichtigere Rolle, während die Bedeutung klassischer Formen der Literaturkritik, wie der Rezension im Feuilleton, sinkt. Es ist toll, dass bei Blogbuster junge oder unentdeckte Autoren eine Chance bekommen. Aber die Bloggerszene sollte ruhig selbstbewusst genug sein, neben einem Preis für die Newcomer auch einen für die bereits Etablierten zu stiften. Das Ergebnis wäre sicher sehr spannend und würde vermutlich für noch mehr Bekanntheit sorgen.

Die erste Hürde ist genommen, welche Chancen rechnest du dir aus, auch die Fachjury zu überzeugen?

Ich freue mich, dass sie sich mit meiner Geschichte beschäftigen werden. Aber in ihre Köpfe kann ich natürlich nicht schauen.

Wie lange hast du an dem Romanmanuskript geschrieben und was hast du bisher schon unternommen, um einen Verlag zu finden?

Mit B. Traven beschäftige ich mich seit über zehn Jahren. Ich habe schnell gespürt, dass da eine Story für mich drin steckt. Die Recherche, für die ich u.a. nach Mexiko – also an die „Originalschauplätze“ – gereist bin, war sehr zeitaufwändig. Am Manuskript habe ich dann etwa zweieinhalb Jahre gearbeitet. Bis Mitte letzten Jahres war ich bei einer Berliner Agentur unter Vertrag, die bereits ein paar Gespäche mit Verlagen geführt hat. Im Mai ist meine Agentin allerdings völlig überraschend verstorben. Mit der Suche nach einer neuen Agentur wollte ich eigentlich erst wieder starten, wenn es etwas Neues gibt.

Was wirst du zusammen mit deinem Blogger noch unternehmen, um dich und dein Manuskript zu promoten?

Wir haben da ein paar Ideen, die wir gemeinsam in den nächsten Wochen weiterspinnen wollen. In jedem Fall wird es sich wie immer lohnen, regelmäßig auf 54books.de zu schauen.

 

5 Kommentare

  1. Horst Berger

    Nun ja, das Buch, “Wer ist B. Traven”, von Torsten Seifert, der den 1. Blogbuster-Preis gewonnen hat und das im Tropen Verlag -für Gegenwartsliteratur- (Klett-Kotta) veröffentlicht wurde, gab es schon einige Zeit früher unter dem Titel “Der Schatten des Unsichtbaren” ebenfalls von Torsten Seifert und bei Amazon zu kaufen. Nach Angabe im Buch soll es im Selfpublishing Verlag Twentysix 2016 erschienen und bei Books on Demand gedruckt worden sein. Seine ISBN ist 9783740714024.
    Bücher, die beim Blogbusterpreis mitmachten, durften zwar als Selpublisher-Manuskript vorliegen, aber nicht schon als fertiges Buch auf dem Markt sein, denn der Klett-Kotta Verlag wollte es ganz frisch herausbringen. Das galt schließlich auch für das Buch: “Mosaik der verlorenen Zeit” das eine Weile durchs Internet geisterte.
    All das würde mich nicht übermäßig stören, wenn Herr Seifert nicht seinen Erfolg auf Kosten eines Mannes eingefahren hätte, dessen Name zwar nicht ganz gesichert ist, dessen Todestag aber feststehen soll (26.03.1969) und er noch nicht einmal 50 Jahre tot war. Besonders schlimm ist das Verhalten des greisen Mannes, wie es der Dichtkunst des Herrn Seifert entsprungen ist, auch wenn er es, so gut es überhaupt geht, abzumildern versucht, als B. Traven den Journalisten in der Höhle allein zurücklässt. Dies einem Menschen, wenn auch nur dichterisch, anzutun, dem man kein übles Verhalten nachweisen kann, ist meiner Ansicht nach nicht preiswürdig.

  2. Hallo Herr Berger, danke für Ihren Kommentar. Allerdings muss ich Ihnen in zwei Punkten deutlich widersprechen. In der Ausschreibung wurden bereits veröffentlichte Self Publishing-Bücher keinesfalls ausgeschlossen. Alle Beteiligten einschließlich der Jury wussten, dass ich den Stoff bereits als “Der Schatten des Unsichtbaren” herausgebracht hatte. Der zweite Punkt (ACHTUNG Spoiler): Schade, dass Sie nicht genau gelesen haben. B. Traven lässt in meiner Geschichte den Journalisten Leon keinesfalls in der Höhle zurück. Er verschafft sich ihm gegenüber nur einen Vorsprung und zahlt am Ende sogar noch dessen Hotelzimmer. Sie schreiben “Dies einem Menschen, wenn auch nur dichterisch, anzutun, dem man kein übles Verhalten nachweisen kann, ist meiner Ansicht nach nicht preiswürdig”. Lieber Herr Berger, ich kann mit Kritik wirklich gut umgehen, aber dass Sie eine falsche Behauptung aufstellen und Ihre Kritik dann damit begründen, finde ich jetzt auch nicht gerade sonderlich würdig. Ebensowenig kann ich nachvollziehen, wie Sie darauf kommen, dass ich den Erfolg auf B. Travens Kosten eingefahren hätte. Ich habe große Hochachtung vor dem Werk dieses Autors, ansonsten hätte ich mich wohl nicht jahrelang mit ihm beschäftigt. Mein Buch ist eine Verneigung vor diesem großen Mann, der sicher kein einfacher Zeitgenosse war. Wenn Sie sich ein wenig genauer mit B. Traven beschäftigen (was ich aus tiefstem Herzen empfehlen kann), werden Sie merken, dass ich “das Verhalten des greisen Mannes” keinesfalls zu negativ darstelle. Ganz im Gegenteil. Beste Grüße, Torsten Seifert

  3. Pingback: Was ist ein Blogbuster? - litnity

  4. Boris Maus

    Hallo Herr Seifert,
    in Ihrem Buch “Wer ist B.Traven?” findet sich im Kap.20 der Satz “Wusstest Du, dass die Azteken einen Maßstab für Betrunkenheit kannten? … Sie haben es in Kaninchen gemessen. Eine Trunkenheit von zwanzig Kaninchen galt als gesellig und gutgelaunt. Vierhundert Kaninchen dagegen bedeutete Volltrunkenheit.”
    Woher haben Sie das? Gibt es da Quellen?
    Danke für Ihre Antwort und mit freundlichem Gruss,
    Boris Maus

    • Torsten Seifert

      Hallo Herr Maus,
      ich weiß leider nicht mehr genau, wo ich das gefunden habe, bin mir aber sicher, dass die Aussage in der Quelle exakt so stand. Da man bei einem Roman nicht wie bei einer wissenschaftlichen Arbeit jede Quelle nachweisen muss (es schadet allerdings auch nichts), war ich da beim Schreiben nicht so genau. Ich habe zwei-drei Bücher “in Verdacht”, wo es gestanden haben könnte. Da werde ich bei Gelegenheit noch mal nachschauen. Wenn ich was finde, melde ich mich.

      Viele Grüße

      Torsten Seifert

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