Leseprobe: Ina Elbracht – „Sie nannten mich den Mann mit den Goldenen Schuhen”

Goldrausch

(…) Kyrill war so etwas wie die Mutter Courage der Volkstümlichen Musik. Er begleitete uns bei allen Schlachten und stand stets mit seinem Köfferchen voller guter Waren bereit. Sein Service war diskret und schnell, und er schaffte es dabei sogar noch die allgemeine Unterhaltung mitzutragen, während er sich doch einem nach dem anderen den Bedürfnissen seiner Kunden zuwandte. Und so waren denn auch schnell alle mit dem versorgt, nach dem sie verlangt hatten, und Sandro und ich hatten uns schon fast zur Tür komplimentiert, als Kyrill einen geheimnisvollen Kasten auf den Tisch stellte. Er brachte gelegentlich Überraschungen und Neuheiten mit und unsere Neugier war unmittelbar entzündet. Wir verfügten uns augenblicklich wieder auf die alten Plätze. Nicht auszudenken, den ganzen Spaß zu verpassen! Und außerdem: Wollte man wirklich, dass das noch grüne Fritschel (wie wir ihn manchmal nannten) mehr über Rauschmittel wusste als man selbst? Selbstredend: nein. Und so befanden wir uns schon mitten drin in einer Art Tupper-Party für Drogen, einer Dauerwerbesendung unseres getreuen Marketenders, der immer für eine Belustigung gut war. Kyrill ließ den Deckel des Kästchens zunächst verschlossen und so wies es uns ab und verbarg sein Geheimnis hinter dunklem, geschwärzt aussehendem Holz. Ich konnte nicht feststellen, ob die vielen Hubbel auf der Oberfläche daher rührten, dass das Kästchen einmal mit feinen Schnitzereien überzogen worden war; es zog mich in einem Maße an, mit den Fingern darüber zu streichen, dass ich Kyrills Eröffnungsworte nur am Rande wahrnahm. Den anderen erging es wohl anders als mir, denn als ich den Blick vom Kästchen losriss und mit geheucheltem Gleichmut die Gesichter um mich her betrachtete, da konnte ich nichts von der Faszination erkennen, die von mir Besitz ergriffen hatte. Im Gegenteil. Richie Kühn störte plump die stimmungsvolle Ouvertüre, indem er losdröhnte: „Die dreckige alte Kiste interessiert mich nur, wenn da geile Kubanische drin sind“, wozu er seine unvermeidlichen Brunftschreihchen ausstieß.
„Nein, meine Herren, Aufgeschlossene, Connaisseure und Wertschätzer des Ungewöhnlichen – in dieser, wenn auch schnöden Hülle verbirgt sich etwas ganz Besonderes, etwas, das die Gedanken an alles andere vertreiben wird, das sich, so klein und unscheinbar es jetzt noch wirken mag, bald zu seiner vollen Größe und Schönheit entfalten wird. Es gibt nur wenige, die noch in diese alten Geheimnisse eingeweiht sind und in einigen Minuten, meine Herren, da werdet Ihr zu den Ausgewählten gehören, die an diesem von der Welt vergessenen tiefen Geheimnis teilhaben werden.“ Exklusivität, na klar. Welcher Verkäufer würde schon zugeben wollen, dass er bereits die ganze Welt mit dem Dernier Crie übersät hat? Und auch wenn die anderen kritische Geräusche mit Lippen und Wangen machten, meine volle Aufmerksamkeit hatte er, und ich war bereit für jedes weitere Wort aus seinem Mund. Schwer zu sagen, ob wir wirklich die Ersten waren, denen er die Ware vorstellte, oder ob er schon eine Weile mit dem Kästchen als Ladenhüter umhergezogen war. Beides wäre möglich. Ich weiß es nicht. Wohl aber kann ich mir nicht recht vorstellen, dass es je einen angespitzteren Zuhörer als mich gegeben haben kann, denn obwohl ich noch nicht einmal wusste, was sich hinter dem Holz verbarg, da spürte ich mich schon seltsam dazu hingezogen und setzte mich schließlich auf meine Hände, damit sie nicht immer wieder versuchten, in Richtung des Kästchens zu wandern. Vielleicht wollte ich es zu diesem Zeitpunkt schon besitzen, anfassen und mit mir tragen, es den Blicken und möglichen Begehrlichkeiten der anderen entziehen, aber ich mühte mich darin, genauso unschuldig auszusehen, wie jeder andere in unserer Runde. Showtime. Entertainer. Pokerface. Gelernt ist gelernt. Bloß nicht zu interessiert wirken, ganz locker tun, es nur nicht so aussehen lassen, als läge mir etwas daran. „Na, dann mal raus damit“, ölte der Blaue Bock, „was steckt denn da für ein Teufelszeug drin?“
„Teufelszeug“, wiederholte Kyrill und grinste breit, „ja, da sagst du was.“ Wenn Kyrill grinste, dann bemerkte man, wie sich die eigenen Mundwinkel mimetisch nach oben zogen und man fühlte sich immer ein bisschen ertappt, so, als ob man, ohne die Hand vorzuhalten, mit äffisch aufgerissenem Maul und gebleckten Zähnen mitgegähnt hätte. „Was Ihr hier seht, Herrschaften“ – Kyrills Grinsen senkte sich und mit den Mundwinkeln auch seine Stimme, bis sie verschwörerisch flüsterte – „ist keine gewöhnliche Droge, kein Mittel zu schnellem Rausch oder sonst ein Budenzauber.“ Budenzauber. Ich weiß noch genau, dass er dieses Wort benutzte. Plötzlich kam ich mir vor, wie in einer anderen Zeit oder als wäre ich Teil eines Films. Irgendwie wurde mir alles schwarzweiß. Die Realität verblasste mit Kyrills Worten; wahrscheinlich fühlte ich einen Anflug, eine Ahnung, von dem, was kommen sollte. Der Moment war alles andere als gewöhnlich. „Diese Kiste habe ich einem Kapuzinermönch abgekauft. Er war in wilden Geldnöten, sonst hätte er sich von seinem Kleinod wohl kaum getrennt. Er hatte finstere Gewissensbisse, es aus der Reliquienkammer seines Klosters entwendet zu haben. Ja, Ihr habt richtig gehört“, sagte Kyrill, der damit das Erstaunen in unseren Gesichtern geschickt aufgriff, „was in diesem Kasten ruht, ist eigentlich eine Reliquie, und zwar die ,geheimnisvollste und wunderbarste Reliquie‘, wie der Mönch mir versicherte, die das Kloster seiner Ansicht nach je besessen hätte. Glücklicherweise war sie etwas in Vergessenheit geraten – angeblich konnte sie niemand ohne inneren Schauer anrühren – und so war es ihm gelungen, sie gegen eine Fälschung auszutauschen. Da keiner der Brüder die Reliquie anzufassen wünschte, würde der Diebstahl, zumindest auf absehbare Zeit, unbemerkt bleiben. Der Mönch warnte mich explizit vor der zerstörerischen Wirkung, ein großer Unsinn, da wir uns doch mitten in einer Verkaufsverhandlung befanden, aber er war eben doch mindestens so viel Mönch wie Krimineller. ,Das, was darinnen enthalten, stammt unmittelbar von dem Widersacher her, aus jener Zeit, als er noch sichtlich gegen das Heil der Menschen zu kämpfen vermochte‘, sagte der Mönch. Ich schwöre Euch, er hat es genauso gesagt, es war angenehm gruselig mit ihm zu sprechen, er war fast wie ein Geist aus einer anderen Zeit.“ Ich stutzte. Ihm war es also auch wie mir ergangen; ein Gefühl, wie aus einer anderen Zeit. „Widersacher?“, fragte das Fritschel ein bisschen blöde, meine Güte, so jung war er doch nun auch wieder nicht, aber Kyrill erläuterte, ohne der Stimmung zu schaden:
„Der Widersacher. Der Teufel.“ Nun schwiegen alle. Sogar Richie Kühn hatte aufgehört, sich Bier in den Schlund zu kippen und lauschte aufmerksam. „Der Mönch fragte mich, ob ich über das Leben des Heiligen Antonius in Kenntnis sei, was ich verneinen musste. Er hatte sich einen wahrhaft gottlosen Käufer für seine heiße Ware ausgesucht, aber das war ihm sicher auch ganz recht so. Und so fuhr er in seiner merkwürdig altertümlichen Sprache fort über den Heiligen Antonius zu reden, der sich in die Wüste zurückgezogen hatte, um sich dort unter Buß- und Andachtsübungen in strenger Askese ganz dem Göttlichen zuzuwenden.“ Kyrill machte an dieser Stelle einen Exkurs zu Yogis und buddhistischen Mönchen, aber von denen hatte ich, dank meiner Kindheit in den Zacharias-Ashrams genug, gähn, vielen Dank, und ich werde auch den geneigten Leser nicht erneut damit langweilen. Ich steige in Kyrills Geschichte also erst an jenem Punkt wieder ein, an dem der Teufel auftaucht und den heiligen Antonius versucht:
„Eines Tages nahm Antonius in der Abenddämmerung eine finstere Gestalt wahr, die auf ihn zuschritt. Zu seinem Erstaunen bemerkte er, wie aus den Löchern des zerrissenen Mantels, die die Gestalt trug, Flaschenhälse hervorguckten. Der Mönch war richtig in Fahrt gekommen und sagte: ,Es war der Widersacher, der in diesem seltsamen Aufzuge ihn höhnisch anlächelte und frug, ob er nicht von den Elixieren, die er in den Flaschen bei sich trüge, zu kosten begehre.‘ Es gab einiges Hin und Her und schließlich fragte Antonius den Teufel, warum er die Flaschen bei sich trage und der antwortete ihm, und auch hier versuche ich es so wiederzugeben, wie es der Alte gesagt hat: ,Siehe, wenn mir ein Mensch begegnet, so schaut er mich verwundert an und kann es nicht lassen, nach meinen Getränken zu fragen und zu kosten aus Lüsternheit. Unter so vielen Elixieren findet er ja wohl eins, was ihm recht mundet, und er säuft die ganze Flasche aus und wird trunken und ergibt sich mir und meinem Reiche.‘ Der Widersacher musste schließlich aufgeben, ließ aber, da er sonst nichts bewirken konnte, seine Flaschen zurück. Der Heilige Antonius nahm sie mit in seine Höhle und versteckte sie, damit kein Verirrter oder gar Schüler jemals davon kosten und ins Verderben geraten sollte. Einmal öffnete er eine der Flaschen und bekam, wenn ich’s richtig verstanden habe, irre Halluzinationen von dem Zeug. Der fromme Antonius hat sie durch sein inbrünstiges Gebet natürlich vertrieben, keine Frage. Und nun befindet sich in eben jener Kiste eine ebensolche Flasche des Teufelselixiers aus dem Nachlass des heiligen Antonius.“
Ich glaube, wir hielten alle den Atem an, als Kyrill die Kiste umständlich öffnete und eine Flasche zum Vorschein kam. „Ey“, ließ sich Richie nölend vernehmen, „ich wette, dass das Elixier des Teufels weiter nichts ist, als ein mittelprächtiger alter Wein, ein Syrakuser vielleicht.“ Sandro Sabato stieß in das gleiche Horn. Ich war enttäuscht von ihm. Vielleicht bin ich damals auch etwas eifersüchtig gewesen, weil sich Sandro um ein Vielfaches besser mit Weinen und geistigen Getränken auskannte als ich, aber ich weiß noch, wie ungehalten ich wurde, als er Richie Kühn zustimmte und sich in Erklärungen darüber erging, dass die Römer ihre Weine nicht verpfropft, sondern durch das Beträufeln mit flüssigem Öl haltbar gemacht hatten und man aus diesem Grund niemals die Möglichkeit haben würde, altrömischen Wein zu probieren. Der Wein des heiligen Antonius könne zwar so alt nicht sein, aber er würde doch zweifellos zu einer Verkostung einladen. Ich musste mich zügeln nichts Böses oder Gehässiges sagen. Und da ich selbst es vor Neugier kaum noch aushalten konnte zu sehen und zu fühlen, was sich hinter den Flaschenwänden verbarg, nickte ich, gute Miene zum bösen Spiel machend, in dem zustimmenden Chor der anderen einfach mit. Kyrill öffnete die Flasche und mir war, als hätte ich in dem Moment, als der Korken den Flaschenhals verlies, ein blaues Flämmlein gesehen. Augenblicklich war die Luft mit einem ganz besonderen Duft angefüllt, den ich, obwohl ich ihn so lange genossen habe, eigentlich nicht beschreiben kann. Er roch süß und ja, auch würzig, aber das war nur das Äußere, das Offensichtlichste. In dem Duft lag eine Vielzahl von Aromen und kein noch so klugschwätziger Weinkritiker könnte sie benennen, denn was dem Duft innewohnte, das war Verheißung, als würde er sprechen können. Der Geruch schoss durch meine Nase blitzschnell in die Areale meines Gehirns, die für Lust, für Freude und auch für Laster zuständig waren. Ich konnte nicht erwarten, davon zu kosten, meine Hände versuchten nicht sich dem wunderbaren Getränk entgegenzurecken, ich war wie gelähmt, mein ganzer Körper wurde durchzogen von Verlangen, fast war es zuviel für mich, das Elixier nur zu riechen und doch wollte und konnte ich nichts anderes, als mich nach ihm zu verzehren. Am liebsten hätte ich den Mund geöffnet und mir eine paar Tropfen auf die Zunge legen lassen wie ein Hostie. Ich war so von Gefühlen überwältigt, dass ich die anderen nicht mehr beachtet hatte. Nun war es wie ein Schock als brutal die Stimme des Blauen Bocks in mein Bewusstsein drang. „Igitt, der Syrakuser ist wohl über die Zeit, der riecht ja total verdorben.“ In der einen Sekunde wollte ich die Zähne fletschen und ihm an den Hals springen für die infame Lüge, die er über das Elixier verbreitete, dann aber machte sich ein Wohlgefühl in mir breit, denn ich erkannte meine Chance. Wenn alle den Eindruck hatten, der Wein sei verdorben, dürfte ich doch leichtes Spiel damit haben, ihn in meinen Besitz zu bringen. Schon der Gedanke ihn zu haben, ließ mich glücklich fühlen. Es war völlig verrückt. Nur ruhig, sagte der gewiefte Entertainer in mir, und ich wartete ab, bis alle ihr Missfallen am Geruch des Weins geäußert hatten.
„Ach weißt du“, sagte ich betont lässig, indem ich mich an Kyrill wandte, „ich könnte mir vorstellen das Fläschlein von dir zu kaufen. Ich habe eine Schwäche für tolle Geschichten.“ Kyrill hatte die Flasche, den Ekelbekundungen der anderen Folge leistend, mittlerweile wieder verschlossen. Das ließ mich ein bisschen klarer denken. Ich versuchte, mir von meiner Begierde das Elixier in meinen Besitz zu bringen, nichts anmerken zu lassen.
„Wenn du willst, befreie ich dich davon. Was willst du dafür haben?“ „Tja“, machte Kyrill und gab sich alle Mühe ratlos dreinzuschauen, „ja, weißt du, ich habe bislang nicht daran gedacht die ganze Flasche zu verkaufen. Immerhin ist es eine Reliquie. Ich habe sogar ein Zertifikat.“ Er kramte in der Holzkiste und zog ein Pergament hervor. Dafür hatte ich nun wirklich keinen Blick übrig. „Ich hatte eigentlich vor, es auf Ampullen zu ziehen und an gläubige Reliquiensammler zu verkaufen. Da würde eine solche Phiole“ – er sagte wirklich Phiole und ich kam mir für einen Moment wirklich faustisch vor – „wohl schon ein paar hundert Mark bringen, oder?“ So schwer es mir fiel, ich gab mich locker, scherzte hier und da mit den „Jungs“ und verhandelte nebenbei mit Kyrill. Er gab mir das Elixier samt Kistchen und Echtheitszertifikat schließlich für 3.500 DM, ein Spottpreis, den ich danach nie wieder erzielt habe. Zuletzt habe ich Kyrill für ein Viertel der Menge 35.000 Euro bezahlt, aber davon konnte ich damals natürlich noch nichts ahnen. 3.500 DM, das gab der Blaue Bock leicht mal in einer Nacht für Koks und Nutten aus, das war in unseren Kreisen keine utopisch hohe Summe. Zwar wunderte man sich ein bisschen über mich, was ich denn nun mit dem stinkigen Zeug wollte, aber ich erzählte ihnen etwas von meiner Kindheit als Messdiener und dass ich das Elixier meinem lieben Jugendfreund Gottlieb zum Geschenk machen wollte, der an dergleichen Gefallen fand. Ich gab es als Spaß aus, als Spleen, den man sich doch ruhig einmal erlauben konnte. Ich vermittelte ihnen ein bisschen Wir-Gefühl, „Wir sind doch fahrendes Volk, Künstler, alle ein bisschen verrückt“ und sie waren es zufrieden. Ich hielt das Kistchen in meinen Händen und war ganz heiß darauf, davon zu kosten. Vom Gepflegt-einen-Durchziehen mit Sandro konnte da natürlich keine Rede mehr sein. Also schützte ich Müdigkeit vor und verabschiedete mich, Sandros böse Blicke geflissentlich ignorierend, und verließ die Suite des Blauen Bocks mit einem unglaublichen Glücksgefühl. Ich konnte es damals noch nicht wissen, aber ich war total high davon, nur am Elixier gerochen zu haben.
Beim Betreten meines Hotelzimmers verwechselte ich dieses Gefühl mit einer beginnenden Erektion, die glaubte zu haben, weil ich Doreen leicht bekleidet in meinem Bett vorfand. Das war für mich nicht abzusehen gewesen, ganz ehrlich, und ich will mich nicht mit müßigen Gedanken darüber quälen, wie alles hätte sein können, wenn ich Doreens Bemerkung an jenem Abend nicht missverstanden hätte. Ich verweigere es und ich verscheuche den Gedanken daran, wie ich es mit den Insekten tue, die am Plastikstuhl oder direkt an meinen nackten Beinen heraufklettern. Das Elixier hatte den Weg zu mir gefunden, ob nun vermeidbar oder nicht, und es lag angenehm schwer in meiner Hand, als ich das Zimmer betrat und ich weiß nicht, was mich euphorischer stimmte, die Aussicht darauf es zu verkosten oder Doreen, die vor dem Fernseher eingeschlafen war. In irgendeinem dritten Programm lief die Feuerzangenbowle, ein Film, der von Großmama und Tante Sophie zwar geschätzt, aber nicht geliebt wurde, zu letzterem fehlte es nach ihrem Geschmack an Musik, aber ich kannte ihn nichtsdestotrotz in und auswendig. Ich brauchte also nur einen kurzen Blick, um zu wissen, was als nächsten auf dem Stundenplan der Oberprima stand: Stichwort Baldrian. Ich schlich mich am Bett vorbei und kam an einer Tischplatte von der Größe eines Vorlegetellers zu sitzen. Neben mir hörte ich Professor Schnauz über die „Wänkelzüge“ seiner Pädagogik dozieren, zu denen es gehört alljährlich mittels einer Literflasche selbstherge-st-ellten Heidelbeerweins seiner Oberprima die alkoholische Gärung zu erklären, während ich, jedes unnötige Geräusch vermeidend, auf dem Bord über dem Fernseher nach einem Glas angelte. Behutsam zog ich nun den Korken aus der Flasche und augenblicklich verstärkte sich die erwartungsvolle Euphorie in mir, als habe man einen Regler um mindestens zehn Skalenstriche nach oben geschoben. Und das alles wohlbemerkt, bevor ich auch nur einen einzigen Tropfen des Elixiers verkostet hatte. Nun wurde mir klar, dass mein Zustand wohl doch nicht vom Anblick Doreens herrührte, obwohl sie hinreißend aussah, wie sie sich, fast unrealistisch elegant, im Schlaf rekelte. Ich bewegte die Nase nun unmittelbar über den Flaschenhals und wäre fast von geballtem Verlangen übermannt worden, nur mit Mühe konnte ich mich davon abhalten, die Flasche anzusetzen und in großen Schlücken die Verheißung in mich hineinzusaufen. Wahrscheinlich ahnte ich, dass das entschieden zu viel für mich gewesen wäre und riss mich zusammen. Nur eine ganz kleine Menge goss ich mir ein, wenig mehr nur als in einen handelsüblichen Fingerhut passen würde. Auf den ersten Blick hätte man das Elixier tatsächlich mit einem alten Rotwein verwechseln können, aber obwohl ich es nur im Halbdunkeln betrachten konnte, kaum erhellt vom zuckenden Schwarz-Weiß, da war mir trotzdem sofort klar, dass ich etwas ganz Unglaubliches sah, etwas, das anders war als alles, was ich bisher gesehen hatte. Das Elixier schien nur vordergründig den Naturgesetzen zu gehorchen, auf gewisse Weise tat es das, was man von einem Getränk, einer Flüssigkeit erwarten konnte, gleichzeitig schien es sich aber über die Sehgewohnheiten des Betrachters lustig zu machen und es entzog sich einem auf sonderbare Weise. Es war eben – anders, ein besseres Wort will und will mir nicht dafür einfallen, auch wenn mich meine Unfähigkeit es treffender zu beschreiben selbst unbefriedigt zurücklässt. Es bleibt mir nur die Bitte, sich das Elixier nicht quecksilberartig oder wie ein computeranimiertes Geistwesen vorzustellen, denn so sah es wirklich nicht aus. Auch nicht wie Flüssigkeiten in Stop-Motion-Filmen. Aber genug davon. Ich war jedenfalls vollkommen fasziniert von dem, was ich in das Glas gegossen hatte und wurde, falls das überhaupt möglich war, noch magischer davon angezogen als zuvor. Mich überwältigte Gier, aber es war eine wunderschöne Gier, ein pures Gefühl, eine nie gekannte Sensation, es drängte mich das Elixier in mich aufzunehmen und – ja, ich glaube meine Lippen hatten sich trichterförmig nach vorn gestülpt und meine Zunge stand mir aus dem Mund wie ein reifer Blütenstempel, als ich mich näherte. Und ich trank. Glut strömte durch meine Adern und erfüllte mich mit dem Gefühl unbeschreiblichen Wohlseins – und ich trank noch einmal, und die Lust eines herrlichen neuen Lebens ging in mir auf. Denn bevor ich überhaupt wusste, zu was mich das Elixier befähigen sollte, da hatte es schon die Gewissheit in mich gepflanzt, dass nichts mehr sein würde, wie es gewesen war und dass sich mein Leben vollkommen ändern würde. Ich schwebte. Mit der Zunge versuchte ich die zurückgebliebenen Schlieren aus dem Glas zu lecken, meine Finger machten sich selbstständig und holten die letzten Tropfen vom Boden des Glases empor. Dann saß ich ganz still da, meine noch speichelfeuchten Finger waren mir in den Schoß gesunken, in mir befand sich eine Art kribbelige Ruhe, ich fühlte eine Bewegung, die kommen würde. Langsam entfaltete sich ein goldenes Gefühl in meinem Solarplexus. Zuerst fühlte es sich wie eine Kugel an, dann aber bemerkte ich, dass es sich eher um eine kompakte Wolke handelte, deren winzige Teilchen umeinander tanzten. Ich fühlte, wie sich einige von ihrem Zentrum lösten und begannen, in mir aufzusteigen. Auf ihrem Weg erhellten sie alles um sich herum und hinterließen, nur weil sie vorbeigekommen waren, ihren Weg mit etwas, das sich wie Glitzern anfühlte. Ich sage „Glitzern“, obwohl ich weiß, dass dieses Wort vermutlich unerwünschte Assoziationen hervorrufen wird, denn eine bessere Beschreibung fällt mir auch hierfür nicht ein. Ich atmete tief und frei als die Partikel meine Kehle passierten und als sie meine Stirn erreichten, da ereilte mich ein Kreativitätsschub bislang ungekannten Ausmaßes. Augenblicklich griff ich nach einem Kugelschreiber und begann wie wild auf einen Umschlag zu kritzeln, der auf dem Tisch gelegen hatte. Professor Schnauz’ Klasse johlte unter dem Einfluss der alkoholischen Gärung, eine Brust war im Schlaf aus Doreens Top entkommen. Pfeiffer mit drei f, eins vor dem Ei zwei hinter dem Ei, dachte ich und in meinem Kopf passierte alles gleichzeitig: Melodie und Text entstanden nebeneinander. Jede Idee ließ sich augenblicklich umsetzen und zog andere nach sich. Was hätte ich in diesem Augenblick für ein Klavier gegeben! Ich muss wohl mit den Fingern auf den Tisch getrommelt und vor mich hingesummt haben, denn Doreen erwachte.
„Was machst du denn da mitten in der Nacht?“, murmelte sie. „Ich komponiere“ antwortete ich und warf ihr einen schnellen Blick zu, bevor ich das Bord über dem Fernseher nach Papier absuchte. „Was suchst du?“, fragte Doreen und ich nuschelte: „Hast Du Papier?“ Ich blickte erst auf, als sie vor mir stand, einen Block mit Hotelbriefpapier in der Hand. Sie hatte die entflohene Brust nicht in ihr Top zurückgezwängt, sondern stand mit nacktem Oberkörper da. Einige Goldpartikel bewegten sich nur von ihrem kreisenden Kern aus abwärts. Trotzdem nahm ich ihr den Block aus der Hand und schrieb Wörter und Notenkürzel in einem Tempo, das mich selbst in diesem besonderen Moment an Erbrechen erinnerte. „Theo, komm“, sagte sie und kniete sich vor mich. Ich befand mich ihr gegenüber in einer Stimmung, die ich rückblickend nur als „exaltiert“ bezeichnen kann, denn ich unterbrach meine Arbeit nur für die wenigen Sekunden, die ich benötigte, um meine Hose zu öffnen. „Pfeiffer mit drei f, eins vor dem Ei, zwei hinter dem Ei, ich hab ein Ei, sogar zwei, nun kenne ich das erste F, doch was zum Teufel sind die anderen zwei?“ Der Text glitt nur so aus mir heraus, die Goldpartikel tanzten nun in meinem ganzen Körper umher. Ich reimte Zeterundmordio auf Fellatio, was mir wohl unter anderen Umständen unerträglich albern erschienen wäre. Ich ließ los. Ich war in einer Art Superflow, der sich nicht einmal durch das Ergebnis von Doreens Bemühungen unterbrechen ließ. Doreen wurde irgendwann klar, dass es weder zu einer Revanche noch einem anderen F kommen würde. Ich winkte ihr zum Abschied und sagte etwas wie „beim nächsten Mal, ja?“. Sie hat es mir übrigens nicht dauerhaft übel genommen, aber in jener Nacht hätte es mich auch nicht interessiert, wenn es so gewesen wäre. Ich schwamm auf einer Welle von Glück, ich war der Nabel der Welt und dachte, vom Elixier vollkommen in Bann geschlagen, dass sich Gott wohl so ähnlich gefühlt haben musste, als er alles erschuf. In meiner Vorstellung ging es nicht darum, was man schuf, sondern um die schöpferische Kraft an sich. Ich schreibe das alles auf in dem Bewusstsein, wie peinlich und erbärmlich es ist, aber ich fühle mich dazu verpflichtet, meine ersten Erfahrungen mit dem Elixier so wahrheitsgetreu wie möglich zu schildern und dazu gehört leider auch eine Beschreibung meines Größenwahns, den ich damals als etwas ganz Natürliches wahrnahm. Ich wusste um die Endlichkeit dieses Gefühls, schließlich war ich unter dem Einfluss des Elixiers kein Vollidiot geworden und es schien mir absolut notwendig, alles aus mir herauszuquetschen, der schöpferischen Wirkung das Letzte abzuringen. Es war also kein passiver Trip, sondern etwas, das an Anstrengung und leidenschaftlicher Hingabe nicht zu überbieten war. Gegen fünf Uhr verließ ich das Hotel. Die Papierseiten mit den Notizen trug ich unter meinem Hemd. Dazu hatte mich weniger die Sorge vor einem Diebstahl bewogen als das Gefühl sie auf der Haut tragen zu wollen, sie während der Autofahrt zu spüren. Auf der Landstraße wunderte ich mich kurz über das Ausbleiben von Müdigkeit, aber dann nahm ich es hin wie alles andere aus, das mit dem Elixier zu tun hatte. Im Hotel hatte mich nichts halten können, es drängte mich an die Tastatur eines Klaviers und dafür war ich bereit lange vor dem Morgengrauen den weiten Weg nach W. zu fahren. Unterwegs trällerte ich Teile des Songs vor mich hin. Vor allem der Teil: „Jeder nur einen wänzigen Schlock“ auf den ich im Geiste einen Chor „Schlöckchen, Schlöckchen, Schlöckchen, Schlock!“ antworten hörte, hatte es mir angetan und beim Betreten des Doerffer-Hauses wusste ich, dass der Titel „Schlöckchen-Song“ sein würde. Es war kein „vielleicht nenne ich es Schlöckchen-Song, vielleicht fällt mir aber auch noch was Besseres ein“, nein, der Titel stand fest, es war so, als würde ich ihn bereits auf dem Cover einer CD lesen. Tante Sophie und Großmama schliefen noch, als ich im Wohnzimmer die Schiebetüren zur Seite schob und den Salon betrat. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen darauf Rücksicht zu nehmen. Welcher große Komponist hätte wohl nach schlafendem Weibsvolk im Haus gefragt, wenn ihn die Muse küsste? In Windeseile verteilte ich die Papiere auf dem Flügel, gierig griffen meine Hände erst nach frischem Notenpapier und dann in die Tasten. Wenig später stand Tante Sophie im Türrahmen und schüttelte den Kopf.
„Deine Großmutter denkt es wären Einbrecher hier“, sagte sie und ich musste lachen. Vielleicht sollte man einmal eine Revue schreiben über eine Bande brotloser Künstler, die nur deshalb einbrechen, um einmal auf einem prächtigen Flügel zu klimpern. „Ich komponiere“, erwiderte ich aber bloß, ungefähr in dem Tonfall, mit dem man schschsch macht. „Ich höre es“, grummelte Tante Sophie und verschwand in die Küche. Später schob sie einen Beistelltisch neben den Flügel und brachte mir Frühstück. Ich vertilgte es atemlos, nur den Kaffee rührte ich nicht an. Ich war bereits vollkommen wach, noch wacher konnte ich nicht werden. Meine Großmama blieb im oberen Geschoss, sie war schon krank und stieg ungern die Treppen, was sie aber nicht dazu bringen konnte, unserem Drängen auf den Einbau eines Treppenlifts nachzugeben. Ich hörte sie mehrmals rufen, stellte mich aber taub. Erst als ich meine fertige Komposition in den Händen hielt, huschte ich die Treppe hinauf, gab ihr einen Kuss und verabschiedete mich bis zu den Feiertagen. Ich konnte es nicht wissen, aber es würde das letzte Weihnachtsfest mit meiner Großmama sein.
Wieder stieg ich ins Auto. Wieder kein Zeichen von Müdigkeit. Die Wirkung des Elixiers war abgeflaut, das schon, aber allein der frei flottierende Rest hätte ausgereicht den Unbescholtenen in Ekstase zu versetzen. In meinem Zustand freudiger Erregtheit machte ich mir keine Gedanken darüber, wie ich P. Leonard von dem Potenzial meines Songs überzeigen wollte, ich fühlte einfach, dass alles den richtigen Weg gehen würde. Meine Komposition würde für sich selbst sprechen, dessen war ich mir sicher. P. Leonard war dann aber nicht so begeistert, wie ich es erwartet hatte. Zwar gefiel ihm die Melodie, aber er fand den Text zu zotig. Ich war nicht verhandlungsbereit. Entweder er würde den Song so nehmen, wie er war, oder ich würde ohne Umschweife zu einem anderen Management wechseln. Ja, die brave Milchkuh stemmte die Paarhufe in die Stallgasse und ließ sich nicht wieder in ihren Pferch treiben. Alles oder nichts. Nie war ich selbstbewusster aufgetreten, nie hatte ich meine Interessen eigensinniger vertreten. P. Leonard war nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Wie auch immer die Sache ausging, bald würde unsere Zusammenarbeit Geschichte sein, das fühlte ich deutlich. Auch wenn in meinem Solarplexus kein goldener Schwarm mehr schwebte, ich hatte die Zukunft gesehen. Der Schlöckchen-Song würde erfolgreich sein, das wusste ich, auch wenn ich natürlich keine Ahnung hatte, wie erfolgreich er tatsächlich werden würde. Wer hätte das auch vorhersehen können? Das Elixier hatte mir die Lust eines herrlichen neuen Lebens gezeigt und der Schlöckchen-Song war die Tür dazu. Ich durchschritt sie ohne zurückzublicken, und mit dem großen Erfolg lebte ich tatsächlich ein neues Leben, das für mich zunächst einfach nur unbeschreiblich großartig war. Kann jemand wirklich so naiv und dumm sein?, wird sich mancher zu Recht fragen. Und ich selber frage mich: Bin denn das wirklich ich gewesen, so naiv und dumm? Die Antwort lautet zu meinem Bedauern: Ja. Leider. Ich will versuchen es zu erklären: Eine der vertrackten Eigenheiten des Elixiers war das Ausbleiben eines Katers nach den ersten Einnahmen. Es gab noch keinen bösen Fall, der auf den herrlichen Rausch folgte, es war vielmehr so, als glühte ich noch eine Weile nach, wie ein wohliger von Muttergottesmilch vollgesogener Zufriedenheitsstern, bevor ich wieder meinen Ausgangszustand erreichte. Oder vielmehr das, was ich dafür hielt. War ich wirklich so einfältig zu glauben, etwas so Gewaltiges könne keine Nebenwirkungen haben, nicht früher oder später doch seinen Tribut fordern? Ich war. Ich war, ich war, ich war. Verdammt! Das Elixier hatte mich längst verzaubert, aber ich hielt mich für viel zu schlau, mich davon korrumpieren zu lassen. Ich hatte alles im Griff, ich großer Glückspilz, dem der pure Zufall den Stein der Weisen in die begabten Hände gelegt hatte. Denn ich hielt mich für begabt, geradezu begnadet, denn was ich unter dem Einfluss des Elixiers erdachte und komponierte, auf das war ich nach dem Abklingen der Wirkung nicht weniger stolz. Schließlich war es aus mir herausgekommen, das Elixier als Mittel zum Zweck, eine Art Ritalin des Kreativitätsschubs, eine Mini-Pipeline, etwas, durch das ich freien Zugang zu dem Reservoir der Musik hatte, das in mir lag und danach rief, angezapft zu werden. Ja, so dachte ich damals. Mr. Superschlau auf der Überholspur. Wie peinlich, wie erbärmlich! Ich fühle, wie mir die Haut unter meinem wildwuchernden Bart heiß wird. Bevor mich die Gefühle der Scham unfähig zum Weiterschreiben machen (wie es schon allzu oft geschehen ist) vertiefe ich das Thema an dieser Stelle nicht weiter. Zwangsläufig wird davon noch häufiger die Rede sein müssen. Kommen wir zu etwas anderem. Kommen wir zur geschäftlichen Seite des Erfolgs: Mit dem Schlöckchen-Song war mir etwas gelungen, das nur sehr wenigen Künstlern meiner künstlerischen Herkunft gelingt. Sind wir doch mal ehrlich: Die meisten Schuster bleiben ein Leben lang bei ihren Leisten, selbst dann, wenn sie heftige Allergien gegen Lösungsmittel entwickeln. Normalerweise ist man in einem Bereich der Unterhaltungsbranche verhaftet und – warum auch nicht? – es spricht nichts dagegen; niemand, der als Musiker seine Brötchen oder sogar Eigenheime und Ferienwohnungen verdient, glaubt ernsthaft daran ein Weltstar zu werden. Man hofft auf den Erfolg, nicht aber auf den Riesenerfolg. Mit dem Schlöckchen-Song kam mein Riesenerfolg, und ich wurde – meine Fans der ersten Stunden mögen mir den Ausdruck verzeihen – „salonfähig“. Mit dem Schlöckchen-Song war ich nicht mehr auf bestimmte Formate festgelegt und ich werde nie das Gefühl vergessen, als ich mein Video auf einem Musiksender für Teenager sah, oder als das erste Poster von mir in der Brambilla auf Geheiß meiner Großmama von Tante Sophie in einen Bilderhalter gesteckt und im Salon an die Wand gehängt wurde. Das Elixier und ich hatten einen ultimativen Stimmungshit geschaffen, einen Kracher. Einfach jeder schien sich damit zu amüsieren, es war vollkommen verrückt. Viele Künstler behaupten von sich, ihre Musik würde vom Kleinkind bis zum Greis gemocht. Selten genug stimmt es. Oft sind es nämlich nur die Kleinkinder und Greise und niemand dazwischen. Bei mir hingegen traf es tatsächlich zu. In P. Leonards Agentur wurde eigens jemand eingestellt, der meine Fan-Post beantwortete. Dieser Job war aber nur von kurzer Dauer, denn ich wechselte wenig später, meinen zweiten Hit „Du wirst sie verlieren“ im Gepäck, ins Management von Ignaz Denner. Die gemeinsame Zeit von P. Leonard und mir war abgelaufen. Wie bei jeder Scheidung ging es am Ende ums Geld. P. war der Meinung „Du wirst sie verlieren“ stünde ihm zu, weil ich den Song geschrieben und in einem anderen Studio aufgenommen hatte, während ich noch bei ihm unter Vertrag stand. Ignaz hielt diese Dinge weitgehend von mir fern, konnte aber auch nicht verhindern, dass P. Leonard und ich uns vor Gericht wiedersehen mussten. Ja, es lässt sich doch alles mit Geld aus der Welt räumen. Aber das ist keine schmerzhafte Lektion, wenn man genug davon hat. (…)

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